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Berlin: Seyran Ates will Integrationsbeauftragte werden

Seyran Ates wird womöglich Integrationsbeauftragte in Steglitz-Zehlendorf. Die bekannte türkisch-deutsche Anwältin bestätigte am Montag ihr Interesse an dem Amt.

Seyran Ates wird womöglich Integrationsbeauftragte in Steglitz-Zehlendorf. Die bekannte türkisch-deutsche Anwältin bestätigte am Montag ihr Interesse an dem Amt. Die Stelle müsste neu geschaffen werden. Das soll am Mittwoch im BVV-Ausschuss für Gleichstellung beraten werden. Dessen Vorsitzende Irene Köhne, SPD-Bezirksverordnete in Steglitz-Zehlendorf, erwartet aber nicht, dass die Personalfrage dann entschieden wird.

Ates arbeitet zurzeit vor allem publizistisch, wie sie sagt: Sie hält Vorträge und diskutiert auf Podien. Vor Monaten hatte sie ihre Zulassung als Anwältin zurückgegeben. Sie war bedroht worden, weil sie für die Rechte türkischer Frauen stritt. Als sie um die Sicherheit ihrer kleinen Tochter fürchten musste, schloss Ates ihre Anwaltskanzlei. „Diese Gefährdung wollte ich nicht mehr“, sagt sie. Politisch habe sie aber stets weiterarbeiten wollen, sagt Ates, die auch am Integrationsgipfel der Bundesregierung im vergangenen Jahr teilgenommen hat. In Steglitz-Zehlendorf gibt es bislang noch keine Integrationsbeauftragte, vor allem weil die CDU die Einrichtung des Amtes für nicht notwendig befunden hatte. Der Bezirk habe im Vergleich zu anderen kaum Schwierigkeiten mit Migranten, heißt es in der CDU-Fraktion.

Sozialdemokraten und Grüne sehen das anders. Irene Köhne will Migrantenverbände in den Ausschuss laden, um die Notwendigkeit des Amtes nachzuweisen. Die Grünen-Fraktionschefin Irma Franke-Dressler hält die Berufung von Ates für eine „hervorragende Idee“. Und bei der CDU, die mit den Grünen zusammen den Bezirk regiert, ändert sich offenbar derzeit etwas. CDU-Fraktionschef Marc Wesser sagt, dass er Ates „extrem schätze“. wvb.

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