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Berlin: SEZ: Flickschusterei am Freizeitbad

Die Sanierung des Sport- und Erholungszentrums (SEZ) in der Landsberger Allee wird fast doppelt so teuer wie bisher bekannt. Das neue Konzept des Senats veranschlagt die Kosten zwar auf 36,5 Millionen Mark, doch diese Summe betrifft nur einen ersten Bauabschnitt, bei dem unter anderem die "Waterworld" und die Sauna modernisiert werden.

Die Sanierung des Sport- und Erholungszentrums (SEZ) in der Landsberger Allee wird fast doppelt so teuer wie bisher bekannt. Das neue Konzept des Senats veranschlagt die Kosten zwar auf 36,5 Millionen Mark, doch diese Summe betrifft nur einen ersten Bauabschnitt, bei dem unter anderem die "Waterworld" und die Sauna modernisiert werden. Wieviel der Umbau von Freibad, Eislauffläche und der Außenbereiche des SEZ kostet, ist noch unklar. Die gesamten Baukosten schätzt Dietmar Volk, der für die Grünen im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses sitzt, auf 60 Millionen Mark. "Diese Summe steht aus Landesmitteln nicht zur Verfügung", sagt Klaus Ditko, Sprecher der Senatsfinanzverwaltung. Die Bäderbetriebe müssten Kredite aufnehmen.

Wie berichtet, muss das marode Schwimmbad am Volkspark Friedrichshain zumindest teilweise schließen, wenn nicht sofort 3,5 Millionen Mark für die Bowling-Küche und die Duschen bereit gestellt werden. Denn die Betriebserlaubnis der SEZ-Gastronomie läuft am 31. Dezember wegen hygienischer Mängel aus. Man habe sich im Senat darauf verständigt, 3,5 Millionen Mark als Soforthilfe bereitzustellen, sagt Sportstaatssekretär Frank Ebel (SPD). Damit sei das Bad vorläufig gesichert - nach Ansicht auch von Parteifreunden "Flickschusterei". "Die Diskussion um die Privatisierung ist nicht mehr notwendig", sagte Ebel. Er räumte jedoch ein, dass das Geld ohne eine Gesamtsanierung "fehlinvestiert" sei.

Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) haben das SEZ 1998 vom Land Berlin übernommen. 1981 ist es als Vorzeigebad für DDR-Staatschef Erich Honecker gebaut worden. "Das Bad ist in dramatischem Zustand", sagt der kommissarische BBB-Vorstand Jürgen Kießling. Der Senat plant nun, es zu einem modernen Freizeitbad umzubauen. CDU und Grüne favorisieren dagegen die Privatisierung. "Das SEZ ist ein Klotz am Bein", findet Volk. Stattdessen sollte in die anderen baufälligen Bäder investiert werden. Die Entscheidung darüber, ob die Bäderbetriebe Kredite für die SEZ-Sanierung aufnehmen, soll in der kommenden Woche fallen.

kört

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