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Berlin: "Shoah Foundation": Vergangenheit, die nie vergeht

Seit gestern steht allen 500 Berliner Oberschulen die CD-ROM "Erinnern für Gegenwart und Zukunft" der von Steven Spielberg gegründeten "Shoah Foundation" zur Verfügung. Mit dem interaktiven Medium, das die persönlichen Schicksale von Zeitzeugen mit politischen Informationen verknüpft, soll künftig an 8000 Computerarbeitsplätzen ein Beitrag zur "Holocaust Education" geleistet werden - zur Aufklärung über den Holocaust, aber auch über Parallelen in der Gegenwart.

Seit gestern steht allen 500 Berliner Oberschulen die CD-ROM "Erinnern für Gegenwart und Zukunft" der von Steven Spielberg gegründeten "Shoah Foundation" zur Verfügung. Mit dem interaktiven Medium, das die persönlichen Schicksale von Zeitzeugen mit politischen Informationen verknüpft, soll künftig an 8000 Computerarbeitsplätzen ein Beitrag zur "Holocaust Education" geleistet werden - zur Aufklärung über den Holocaust, aber auch über Parallelen in der Gegenwart. Schulsenator Klaus Böger fand bei der Übergabe der CD-ROM deutliche Worte über die Notwendigkeit, immer wieder das Thema Nationalsozialismus zu bearbeiten: Es werde "immer eine Aufgabe des deutschen Volkes bleiben, sich darüber bewusst zu sein, was man getan hat - unabhängig von der individuellen Schuld". Böger ermunterte die Lehrer, das neue Medium nicht nur im Hinblick auf die Vergangenheit einzusetzen: "Weite Teile der Jugendlichen" verträten "latent rechtsextreme Einstellungen". Ermöglicht wurde die Übergabe der Software durch eine Spende der gemeinnützigen Gesellschaft "CidS!" (Computer in die Schulen).

Im Mittelpunkt stehen die Erinnerungen der jüdischen Überlebenden Irmgard Konrad und Hans Frankenthal. In einem Videofenster können die Schüler die Lebensgeschichten der Erzähler verfolgen; angefangen von den 20er-Jahren, als beide bestens integriert in die deutsche Gesellschaft aufwuchsen, über die ersten Anfeindungen in der Schule in den frühen 30er-Jahren - bis hin zur Judenverfolgung und dem Tod weiter Teile ihrer Familien. Mittels Zeitleisten können die Jugendlichen zu den politischen und kulturellen Ereignissen der jeweiligen Zeit zappen - zur Bücherverbrennung und den Rassegesetzen, aber auch zu den Olympischen Spielen und zu Charlie Chaplins Film "Der große Diktator". "Wir wollten zeigen, dass in der NS-Ära wirklich nichts stattfand, was nicht auch politische Implikationen hatte", so Matthias Stausberg von Pixelpark, die mit der Umsetzung betreut waren. Die CD-ROM kann über den Cornelsen Verlag erworben werden.

jago

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