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Beschlagnahmtes Silvester-Feuerwerk aus Polen, was in Deutschland verboten ist.

© Patrick Pleu/dpa

Sicheres Feuerwerk: Wie Silvester zum Knaller wird

Zum Jahreswechsel werden wieder Millionen Feuerwerkskörper entzündet. Experten testen die Sicherheit der explosiven Ware.

Erst kommt der laute Knall, dann der goldene Sternenregen, der die Augen der großen und kleinen Zuschauer zum Glänzen bringt. Jahr für Jahr werden in der Silvesternacht Millionen von Feuerwerkskörpern entzündet. Und Jahr für Jahr werden dabei immer wieder Menschen verletzt. Sie verbrennen sich oder verlieren ganze Gliedmaßen, weil Knallkörper unachtsam oder falsch benutzt werden.

Um dem entgegenzuwirken und sicher und vor allem unverletzt in das neue Jahr zu starten, gibt es Hinweise und Regeln, die es bei der Silvesterknallerei zu beachten gilt. Die hat die Bundesanstalt für Materialforschung- und Prüfung (BAM) am Donnerstag auf ihrem Gelände in Berlin vorgestellt. Vorführung der Pyrotechnik inklusive. Als eine von insgesamt 14 europäischen Stellen ist die Bundesanstalt für die Sicherheitsprüfung der Feuerwerkskörper verantwortlich.

Nur zertifiziertes Feuerwerk kaufen

„Wichtig ist vor allem, dass die Leute nur zertifiziertes Feuerwerk kaufen“, erklärt Christian Lohrer, Verantwortlicher für den Fachbereich Pyrotechnik. Zu erkennen sei das anhand des europaweiten CE-Zeichens in Verbindung mit der Kennnummer der jeweiligen Prüfstelle. Parallel gelte in diesem Jahr ein letztes Mal die alte nationale Zulassungsnummer, gekennzeichnet durch die BAM.

Die Rechtslage zum Einkauf und Gebrauch von Feuerwerkskörpern ist derzeit nicht immer leicht zu überblicken, da sowohl EU-Recht als auch nationales Recht der jeweiligen Länder gelten. Verbrauchern rät Lohrer deshalb ihr Feuerwerk möglichst nur im eigenen Land zu kaufen. Vor Anbietern im Internet warnt der BAM-Mitarbeiter. Häufig sei hier nicht ersichtlich, wie und ob die Feuerwerkskörper tatsächlich geprüft und zertifiziert wurden.

Ist das Feuerwerk erstmal eingetütet, sei es wichtig die Gebrauchsanweisungen zu lesen, um richtig mit der Pyrotechnik umzugehen. Wie das geht, zeigt an diesem Tag eine Mitarbeiterin der BAM. Den Feuerwerkskörper auf einen festen Untergrund stellen, ihn von der Seite anzünden, acht Meter Abstand nehmen und warten bis der Zauber beginnt. Das dauert in der Regel drei bis zehn Sekunden. Fünf, vier, drei, zwei, eins: peng. Die bunten Funken sprühen, auch wenn sie vor dem hellen, wolkenbedeckten Berliner Himmel am Vorführtag kaum zur Geltung kommen.

Batterien und Verbundfeuerwerke bleiben im Trend

Der Trend geht, wie schon in den vergangenen Jahren, immer mehr zu sogenannten Batterien und Verbundfeuerwerken: Kästen, die nur einmal angezündet werden und dann bis zu 1000 Schuss abfeuern.
„Dabei ist es in einer Großstadt wie Berlin besonders wichtig den Sicherheitsabstand einzuhalten. Das ist aufgrund der Bebauung und der engen Straßen manchmal schwierig“, betont Lohrer. Dass auf Veranstaltungen wie der Silvesterparty am Brandenburger Tor private Feuerwerke verboten sind, hält er für richtig: „Das wäre aufgrund der Menschenmassen und der Enge viel zu gefährlich.“

Neben den zugelassenen Feuerwerksartikeln, gelangt nach wie vor auch illegale Pyrotechnik nach Deutschland. Vor dem Gebrauch warnt Lohrer ausdrücklich. Aufgrund der unklaren Mischung der Substanzen sei nicht vorhersehbar, wie diese reagieren, Unfälle seien die Folge. Und wer will das neue Jahr schon mit einem Aufenthalt im Krankenhaus starten.

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