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Berlin: Sieben Wochen Kampf um Köpfe

BERLIN .Sieben Wochen vor der Bundestagswahl hat die Materialschlacht um die Gunst der Wähler begonnen.

BERLIN .Sieben Wochen vor der Bundestagswahl hat die Materialschlacht um die Gunst der Wähler begonnen.Auf Großplakaten, am Straßenrand oder an Laternenmasten machen die Direktkandidaten in den Bezirken auf sich aufmerksam.Aber auch die Themenplakate der Bundesparteien sind im Stadtbild zu sehen.Während die großen Volksparteien wie auch FDP und Grüne weitgehend gleichmäßig in beiden früheren Stadthälften präsent sein wollen, konzentriert die PDS ihre plakativen Anstrengungen auf die fünf Wahlkreise im Osten Berlins.

Für die CDU steht in nächsten Wochen zunächst "Weltklasse" auf dem Werbekalender.Rund 1000 Plätze für ihre Großplakate hat die CDU stadtweit gebucht.Dem Kanzler-Motiv mit dem formatfüllenden Kohl-Kopf sollen etwa ab Ende August zwei weitere Sujets folgen.Über deren konkreten Inhalt weiß aber auch der Parteisprecher Matthias Wambach noch nichts.Die Koordination laufe über das Adenauer-Haus in Bonn, und über die genauen Motive werde ohnehin kurzfristig entschieden werden - je nach den aktuellen Themenschwerpunkten.Die Direktkandidaten der CDU legen Wert auf ihre ganz "persönliche Note", so Wambach.Und so würden nicht alle sich an das von der Bundespartei entwickelte Layout - also Kopf plus Name, Deutschlandfahne mit Europa-Emblem - halten.Auffällig ist die Kampagne von Jochen Feilcke in Kreuzberg/Schöneberg, der mit seinem Hinterkopf und ohne CDU-Logo zu sehen ist.Aber auch der Neuköllner Dankward Buwitt gibt seinem Konterfei-Plakat mit einem knallgelben Hintergrund eine auffällige Note.

"Schröder von Anfang bis Ende", heißt es bei der SPD.Der Kandidat und sein an vielen Standorten bereits zu sehender "Ich bin bereit"-Spruch soll bis zum 27.September das Stadtbild zieren.Weitere Motive will die Bonner Baracke nach und nach vorstellen, dazu kommen die Themenplakate mit den Schwerpunkten Arbeitsplätze und soziale Sicherheit.Stolz ist man im SPD-Landesverband darauf, am letzten Sonnabend vor allen anderen Parteien die ersten Plakate der Direktkandidaten geklebt zu haben.

Bei der FDP schlagen sich die innerparteilichen Koalitionen auch im Wahlkampf nieder.So werben die weniger bekannten Kandidaten des rechten Flügels wie Axel Hahn (Neukölln), Alexander Fritsch (Tempelhof) und Herbert Lompe (Reinickendorf) auf Großplakaten Seite an Seite mit Alexander von Stahl, der selbst in Spandau antritt."Den Bekanntheitsgrad des früheren Generalbundesanwalts wollen wir nutzen", sagt Fritsch, auch Wahlkampfkoordinator der Liberalen.Die Parteirechten wollen mit dem Slogan "Sicher: Deutschland.FDP" antreten, für von Stahl ist "Wahltag ist Stahltag" im Gespräch.Neben den großen Themenplakaten zu Steuern, Wirtschaft und Bildung will die FDP ihre Spitzenkandidaten Günter Rexrodt und Carola von Braun hervorheben.

Ende der Woche fällt bei der PDS der Startschuß.Auf den großen Magistralen der Stadt will sie mit den zentralen Werbeaussagen der Partei vertreten sein.Schwerpunkt ist eindeutig der Ostteil, in dem Dreiviertel aller Großplakate hängen werden.Die PDS verzichtet auch aus Kostengründen auf Personen-Poster ihrer chancenlosen Direktkandidaten in den westlichen Wahlkreisen.Gebündelt werden die Kräfte im Osten, wo in jedem Wahlkreis etwa 2000 Kandidaten-Plakate in unterschiedlichen Formaten, aber im PDS-typischen Erscheinungsbild zu sehen sein werden.

Vereinzelt sind zwar schon Motive der Bündnisgrünen präsent, massiv rollt die Kampagnen aber erst vier Wochen vor dem Urnengang an.Stadtweit werden etwa 10 000 Plakate zu sehen sein, mit im Mittelpunkt die vier Berliner Spitzenkandidaten plus die grüne Galionsfigur Joschka Fischer.

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