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Silvester: Gut gestartet

Feuerwehr, Polizei und Stadtreinigung ziehen eine positive Bilanz der Neujahrsnacht: weniger Brände, weniger Verletzte, weniger Müll.

Weniger Einsätze, weniger Verletzte durch Feuerwerkskörper und ein friedliches Silvesterfest mit mehreren Hunderttausend Gästen vor dem Brandenburger Tor – das ist die überwiegend positive Bilanz, die Polizei und Feuerwehr aus der Neujahrsnacht ziehen.  Nur drei Personen erlitten beim Böllern schwerste Verletzungen, in Spandau wurden einem Mann mehrere Finger abgerissen. Die Zahl der Brände sank erneut, und zwar um 12 Prozent auf 472. Großfeuer gab es – anders als in den Vorjahren – nicht. Die Feuerwehr glaubt, dass ihr Präventionsprogramm wirkte und viele Jugendliche vorsichtiger mit Knallkörpern umgehen.

Auch die Festmeile auf der Straße des 17. Juni machte der Polizei keine Arbeit. Weil es bereits im Vorjahr ruhig geblieben war, wurde die Zahl der eingesetzten Beamten von 1000 auf 700 reduziert. Stadtweit sank die Zahl der Körperverletzungen von 236 auf 162. Anders als in den Vorjahren gab es auch keine Angriffe von arabischstämmigen Jugendlichen auf die Polizei. Die Präsenz von Beamten war zuvor in Bezirken wie Wedding und Schöneberg massiv verstärkt worden, sagte Polizeieinsatzleiter Michael Krömer. Der einzige gravierende Vorfall an der Siegessäule ereignete sich nach Ende der Party. Ein Brandenburger Polizist – dem Vernehmen nach stark alkoholisiert – zerschlug um 5 Uhr seine Bierflasche auf dem Kopf einer jungen Thüringer Touristin. Die 21-Jährige kam schwer verletzt ins Krankenhaus, der Beamte zur Blutentnahme.

Stellenweise hatte die Berliner Stadtreinigung BSR am Sonntag den Eindruck, dass sich weniger Müll auf den Straßen angesammelt hatte als in den Jahren zuvor. Allerdings gab es Problemzonen wie den Alexanderplatz, den Potsdamer Platz und die Ecke Joachimstaler Straße/Kurfürstendamm oder die Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße „Da sah es verheerend aus“, sagte BSR-Sprecher Bernd Müller. Aber die größten Müllberge waren gegen Mittag ohnehin schon beseitigt. Während auf der Silvestermeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule die Veranstalter den Müll entfernen ließen, hatte die die BSR alle Zufahrtsstraßen zu reinigen. Schon um 11 Uhr war alles besenrein. Rund 600 Leute waren tagsüber im Stadtgebiet im Einsatz und arbeiteten in zwei Schichten. Selbst in stillen Nebenstraßen wurde gestern früh schon gefegt – was in den Vorjahren eher selten war.

Auch heute noch werden viele Nebenstraßen ungeräumt sein. Aber die BSR musste, wie sie gestern betonte, auch Prioritäten setzen: Schon seit den frühen Morgenstunden gab es Schneegriesel, der die Straßen glatt machte. Die Reinigungsbetriebe hatten sich auf Schneefall eingerichtet. „Der Winter und die Verkehrssicherung haben Vorrang“, sagte Müller.

Durch Feuerwerkskörper gingen zehn Autos und fünf Lkws in Flammen auf. In der Kreuzberger Oranienstraße brannte eine Wohnung aus, nachdem Jugendliche mit gezielt geschossenen Raketen Gerümpel auf dem Balkon in Brand gesetzt hatten. Viel Arbeit hatte die Polizei mit linken Randalierern in Prenzlauer Berg. Kurz nach Mitternacht hatten sich offenbar spontan bis zu 1000 Personen versammelt. Auf der Kreuzung Eberswalder Straße/Schönhauser Allee begannen sie, Flaschen und Böller auf Polizeiautos und Straßenbahnen zu werfen. Später warfen Vermummte mit Steinen mehrere Scheiben des Polizeiabschnitts in der Eberswalder Straße ein und versuchten mit Raketen Feuer zu entfachen. In der Nacht zuvor hatten Linksextremisten bereits sieben Luxusautos in Brand gesetzt, dabei wurden acht daneben stehende Fahrzeuge durch die Flammen beschädigt.

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