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Berlin: Silvester im Juli

Fußball-WM 2006: Organisatoren planen Abschlussfest am Brandenburger Tor

Der Fußball-Globus vor dem Brandenburger Tor, Unter den Linden zwei große Leinwände, auf denen live das WM-Finale aus dem Olympiastadion übertragen wird, dazwischen Bühnen mit Künstlern und Bands: So stellen sich die Organisatoren der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland den 9. Juli 2006 in Berlin vor. Nach Informationen des Tagesspiegels plant Franz Beckenbauers Organisationsstab eine große Abschiedsfete am Brandenburger Tor. „Wir werden in den kommenden Wochen mit dem Senat über ein Abschlussfest reden“, bestätigte der Kulturbeauftragte der Weltmeisterschaft, Fedor Radmann.

Am letzten Tag der WM soll in der ganzen Stadt gefeiert werden. Auf mehreren Plätzen werden Großbildleinwände stehen. Die Verhandlungen darüber mit dem Inhaber der Rechte, dem Unternehmen Infront, dauern an. Fest steht: Im Olympiastadion wird es nach dem Abpfiff eine halbstündige Zeremonie geben, die auf die nächste WM 2010 in Südafrika einstimmt. Und im Zentrum soll die Party stattfinden, die als Schlussbild des Turniers um die Welt geht. „Wir müssen an die vielen Menschen denken, die ohne WM-Eintrittskarten nach Berlin kommen“, sagt Radmann, der mit ähnlichem Zulauf wie zur Silvesterparty rechnet, mit rund einer Million Menschen. Der WM-Kulturplaner wünscht sich ein Fest mit Niveau. „Da müssen nicht die Berliner Philharmoniker spielen, aber nur eine Sauf- und Fressorgie wollen wir nicht.“ Der Eintritt soll frei sein.

Über Ablauf und Finanzierung der Feier will das Organisationskomitee jetzt mit Senat und Fußball-Weltverband Fifa verhandeln. Schon heute könnte es erste Gespräche geben, wenn eine Delegation unter Leitung des europäischen Fußballpräsidenten Lennart Johansson das Olympiastadion inspiziert. „Auch der Bund könnte helfend zur Seite stehen“, schlägt Radmann vor. Nachdem die für 8. Juni 2006 im Olympiastadion geplante WM-Eröffnungsfeier nicht aus Bundesmitteln finanziert, sondern von der Fifa bezahlt wird, sind 22 Millionen Euro wieder frei. Politiker von Grünen und CDU fordern eine Verwendung der Mittel für Dopingbekämpfung und internationale Sportprojekte. Doch Innenminister Otto Schily will das Geld nur „im Zusammenhang mit der WM“ ausgeben. Insidern zufolge geht es um ein bis drei Millionen Euro zur Unterstützung der Feier. Intern verweisen Regierungspolitiker darauf, dass eine Party auch von Sponsoren bezahlt werden könnte.

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