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Berlin: Silvester in Berlin: Politisch korrektes Lichtspektakel

Auch in diesem Jahr wird es Silvester ein Lichtspektakel an der Siegessäule geben. Statt eines Lichtdoms setzen die Veranstalter auf eine Dramaturgie mit klassischem Feuerwerk.

Auch in diesem Jahr wird es Silvester ein Lichtspektakel an der Siegessäule geben. Statt eines Lichtdoms setzen die Veranstalter auf eine Dramaturgie mit klassischem Feuerwerk. "Wir haben uns dazu entschlossen, nachdem im vergangenen Jahr der Nebel die Sicht behinderte", sagt Silvester-Veranstalter Willy Kausch. Seine Firma SIB (Silvester in Berlin) will acht Millionen Mark für die große Party zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule ausgeben. Dreh- und Angelpunkt des Spektakels wird das Feuerwerk am Großen Stern. Wichtigste Veränderung: Die Show ist um Mitternacht zu Ende.

Vier Tage brauchen acht Pyrotechniker, um die Siegessäule für die 15-Minütige-Glitzershow zu präparieren. Sie wollen 16 Zündpositionen im Sockel installieren, 18 an der Säule selbst und noch einmal 18 auf dem Dach. "Da müssen wir sehr präzise arbeiten", erklärt Markus Katterle, Geschäftsführer der Firma Flash-Art aus Bielefeld, die die Regie übernommen hat. 75 Prozent der Show sind bereits fertig. "Wir haben uns kritisch mit der Siegessäule und ihrer Geschichte auseinandergesetzt", sagt Katterle weiter und spielt auf die Auseinandersetzungen vom vergangenen Jahr an, als es harsche Kritik an dem Lichtspektakel an der Siegssäule gab. Wie es konkret aussieht, wenn Pyrotechniker die Geschichte eines Denkmals reflektieren, will Katterle nicht sagen: "Wir machen eine Show und die erzeugt Emotionen. Wir sind keine Didaktiker." Alles sei jedoch detailliert mit den Denkmalbehörden abgesprochen.

Als Thema für die Lichtshow hat sich Flash-Art "Metamorphosen" ausgedacht. Vier Phasen wird das Spektakel haben, mit den Namen "Ursprünge", "Albtraum", "Wandel" und "Perspektiven". Die Bilder beginnen dynamisch und enden langsam, analog dazu wird das Ganze von Musik begleitet. Der Lichtspektakel-Veranstalter der vorigen Silvester-Show, die Firma Art-in-Heaven, will nach Angaben von SIB-Chef Willy Kausch in diesem Jahr eine Lichtshow zum Jahreswechsel in Peking installieren.

Mit bis zu 1,5 Millionen Gästen rechnet Kausch in diesem Jahr. Das sind zwar 500 000 weniger als vor zwölf Monaten, aber: "Wir haben uns ja schon immer bei den Prognosen verschätzt." Diesmal fällt die Bummelmeile deutlich kleiner aus. Auf eine exklusive Gala mit einem Zelt vor dem Reichstag "und auf das Abenteuer am Gendarmenmarkt" (Kausch), mit einer Kunsteisbahn vor dem Schauspielhaus, wird er diesmal verzichten. Von den 40 Millionen Mark, die die Bummelmeile im vergangenen Jahr gekostet hat, ist ein sattes Defizit übrig geblieben. Wie groß das ist, will Kausch nicht sagen. Dennoch bleibt die Silvesterfete für ihn eine Erfolgsgeschichte. Und nicht nur für ihn. Die Berlin-Tourismus-Marketing-GmbH (BTM) rechnet mit einer Bettenauslastung in den Hotels von 60 bis 80 Prozent. Der Stand ist jetzt allerdings noch nicht erreicht. "Wir hoffen, dass sich noch viele Touristen kurzfristig entscheiden, Silvester nach Berlin zu kommen", sagt BTM-Sprecherin Natascha Kompatzki.

Zwischen Brandenburger Tor und Großem Stern wird Willy Kausch wieder eine Bühnen-, Buden- und Bummelmeile aufbauen lassen, mit Live-Musik und DJs von Radiostationen aus der Stadt. Zwischen dem 28. Dezember und dem 2. Januar sind die betroffenen Straßen dann gesperrt. Wenn in die Lichtshow an der Siegessäule aus ist, legen die Feuerwerker am Platz des 18. März erst richtig los. Dort - nahe der Bühne von SAT 1 - brennt dann ein weiteres Feuerwerk ab.

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