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Susanne Kahl-Passoth

© Uwe Steinert

SINNFragen: „Wir möchten Danke sagen“

Susanne Kahl-Passoth, 63, Diakonie-Direktorin, über positive Lebensenergie

Gleich 3000 Ehrenamtliche sind am 22. Oktober zu einer Dankeschön-Feier des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz von 14 bis 21 Uhr ins Palais am Funkturm geladen. Berlins Regierender Bürgermeister hat die Schirmherrschaft übernommen, und die Staatssekretärin und Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement, Monika Helbig, will mit dabei sein. Chöre, Kabarettgruppen und die Band „Ulli und die Grauen Zellen“ treten auf. Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband dankt rund 100 Helfern mit einem Brunch am Sonnabend, dazu hat die Paritäter-Vorsitzende Barbara John persönlich eingeladen. Das Hotel Sylter Hof an der Kurfürstenstraße 114 -116 richtet die jährliche Veranstaltung seit Jahren engagiert aus. Was steckt hinter diesen Events?

Warum sind solche Feiern so wichtig? Wir möchten allen Ehrenamtlichen Danke sagen für ihr Engagement. Für die Zeit und die Energie, die sie in das gesamtgesellschaftliche Wohl und in den Einzelnen investieren.

Was können Ehrenamtliche leisten?

Ohne sie wären viele Sozialbereiche tatsächlich ärmer. Ehrenamtliche geben oft das bisschen mehr, was eine Institution aus finanziellen Mitteln heute leider nicht mehr leisten kann. Ich denke da etwa an die Pflege: Zuwendung und Zeit sind doch ein Mangel.

Und was haben sie selbst davon?

Es gibt positive Lebensenergie, für etwas oder für jemanden wichtig zu sein und gebraucht zu werden. Sich sinnvoll für einen anderen Menschen, eine Sache oder ein gemeinsames Ziel einzusetzen, das stärkt.

Was muss passieren, damit sich noch mehr Menschen engagieren?

In unserer schnelllebigen Gesellschaft kann schnell der Blick für den Nächsten verloren gehen, daher sollte nicht nachgelassen werden, neue Modelle auszuprobieren, wie etwa den Bundesfreiwilligendienst. Auch wenn das derzeit noch kein wirklich überzeugendes Konzept ist, hat es die Diskussion um das Ehrenamt befördert. Insgesamt sollte das gesellschaftliche Gewicht, das das Ehrenamt bereits heute hat, nicht kleingeredet werden: In Deutschland engagieren sich über 23 Millionen Menschen über 14 Jahre. Das ist großartig und dafür sage ich auch hier ganz persönlich Danke.

Das Gespräch führte Benjamin Lassiwe.

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