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Berlin: So hat das Land gewählt

Die Ergebnisse aus den 44 Wahlkreisen nach Erst- und Zweitstimmen – Stand 23 Uhr. Eine erste Analyse der Forschungsgruppe Wahlen zeigt: Bei den Arbeitslosen wurde die PDS deutlich stärkste Partei, die CDU verliert bei den Jungwählern und die SPD profitiert vor allem von ihrem Spitzenkandidaten

Die hohe Wertschätzung der Wähler für Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die Verluste der SPD bei der Landtagswahl in Grenzen gehalten. Bei der CDU dagegen kam zu einem geringen Parteiansehen ein schwach beurteilter Spitzenkandidat – Jörg Schönbohm. Das besagt eine erste Analyse der Forschungsgruppe Wahlen von gestern Abend. Die PDS profitierte demnach von der Unzufriedenheit sowohl mit der Landes wie mit der Bundespolitik.

Wie sehr die Debatte über und die Angst vor den Hartz-IV-Reformen die Wahlentscheidung bestimmt hat, zeigt sich zum Beispiel an den Stimmanteilen bei Arbeitslosen: Hier verlieren SPD (minus 15 Prozentpunkte) und CDU (minus 13) sehr stark und kommen nur noch auf 19 beziehungsweise 11 Prozent der Stimmen. Mit 41 Prozent wird die PDS bei den Arbeitslosen klar die stärkste Partei, auch die DVU kann hier mit 12 Prozent erfolgreich rekrutieren.

Starke Einbußen hat die SPD auch bei den Arbeitern (minus 13 Prozentpunkte) und bei den 30- bis 44-Jährigen (minus 10 Prozentpunkte). Die CDU verliert besonders bei den 18- bis 29-Jährigen (minus 11 Prozentpunkte) – und liegt mit nur 16 Prozent bei den Erst- und Jungwählern nur knapp vor der DVU (13 Prozent). Die PDS dagegen kann bei den Erst- und Jungwählern keine Gewinne verzeichnen – sie legt vor allem bei älteren Wählern und Rentnern zu. Bei den Arbeitern liegt die PDS mit 30 Prozent (plus 11) nun fast auf einem Niveau mit der SPD (31 Prozent).

Ministerpräsident Platzeck genießt über sämtliche politischen Grenzen hinweg hohes Ansehen: 77 Prozent aller Befragten beurteilen seine Arbeit positiv. Doch seiner Partei vertrauen beim Thema Arbeitslosigkeit, dem mit Nachdruck größten Problem im Land, nur 15 Prozent. 21 Prozent nennen hier die CDU – und nur 10 Prozent die PDS. 36 Prozent sagen: keine Partei. Die PDS kann sich jedoch bei 39 Prozent der Befragten als „soziale“ Partei profilieren, 32 Prozent nennen die SPD, lediglich 9 Prozent entfallen hier auf die CDU. Die Zahlen basieren auf einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen in der Woche vor der Wahl sowie einer Umfrage am Wahltag. how

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