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Berlin: So wirken künstliche Tränen

Wenn das Auge zu wenig Flüssigkeit produziert, wird die Augenoberfläche wund und beginnt zu schmerzen. Es gibt viele Ursachen für trockene Augen: den Aufenthalt in klimatisierten Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit, Arbeit vor dem Computer oder auch Herbstspaziergänge mit viel Wind.

Wenn das Auge zu wenig Flüssigkeit produziert, wird die Augenoberfläche wund und beginnt zu schmerzen. Es gibt viele Ursachen für trockene Augen: den Aufenthalt in klimatisierten Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit, Arbeit vor dem Computer oder auch Herbstspaziergänge mit viel Wind. Die Augen älterer Menschen produzieren allgemein weniger Tränenflüssigkeit. Mit Mitteln wie Hylo Comod kann man zumindest die Symptome bekämpfen. Künstliche Tränen verschaffen aber manchmal auch bei Heuschnupfen Linderung, weil sie die Blütenpollen aus dem Auge spülen.

In Hylo Comod sind – aufgelöst in Wasser, aus dem das Medikament zum größten Teil besteht – mehrere Stoffe enthalten. Der wichtigste ist die Hyaluronsäure, die seit über 15 Jahren in der Medizin zum Einsatz kommt. Sie spielt auch bei der Behandlung von Arthrose oder bei Operationen am Auge eine wichtige Rolle. Früher wurde Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen gewonnen, heute hat sie keinen tierischen Ursprung mehr. Stattdessen kultivieren die Pharmafirmen Bakterien, die die Substanz produzieren. Anschließend muss der Stoff nur noch gereinigt werden. Er macht schließlich etwa 0,1 Prozent der Flüssigkeit in einem Hylo-Comod-Fläschchen aus.

Aufgabe der Hyalorunsäure ist es, das Wasser aus Hylo Comod zu binden und dafür zu sorgen, dass die Feuchtigkeit auf dem Auge verweilt. Der Stoff ist besonders geeignet, weil er ein „elastisches Fließverhalten“ hat. Befindet er sich unbewegt im Bindehautsack, so verleiht er der Hylo-Comod-Flüssigkeit höhere Viskosität. Sie ist dann also eher zäh und kann nicht einfach aus dem Auge herauslaufen oder herausgedrückt werden. Tragen Lidschläge die Hyaluronsäure aber über die Augenoberfläche, dann sinkt die Viskosität. Das Wasser wird dünnflüssiger, und kein Schleier trübt die Sicht.

Daneben sind Hylo Comod zwei weitere Stoffe beigefügt, die auch für viele andere Augenpräparate verwendet werden. Zum einen Sorbitol, ein Zucker, das den richtigen osmotischen Druck „einstellt“. Das ist nötig, weil die Hornhaut ein halbdurchlässiges Gewebe ist, unter dem sich Wasser befindet. Wäre die Ionenkonzentration in Hylo Comod zu hoch, würde dieses Wasser durch Osmose durch das Hornhautgewebe nach außen dringen. Auch der umgekehrte Fall ist möglich: Eine niedrige Ionenkonzentration könnte die Hylo-Comod-Flüssigkeit nach innen „ziehen“. Beides wäre schlecht, weil die Hornhaut sich dadurch verändern würde und man nicht mehr richtig sehen könnte. Sorbitol hat die Aufgabe, die Ionenkonzentration auf einem bestimmten Level und den osmotischen Druck dabei stabil zu halten: Es bindet überzählige Ionen – und gibt zugleich Ionen ab, wenn diese fehlen. Ähnlich ausgleichenden Charakter haben die Citrate: Sie halten den pH-Wert stabil im neutralen Bereich und sichern, dass die Flüssigkeit durch fremde Stoffe aus der Luft oder dem Auge weder zu basisch noch zu sauer wird.

Hylo Comod (10 ml) gibt es ab neun Euro. Alternativen wären: Artelac (30 x 0,6 ml, um 10 Euro), Berberil Dry Eye (10 x 0,6 ml, um 5 Euro), Sic Ophtal (30 x 0,6 ml, um 9 Euro) oder Sicca Stulln (3 x 10ml, etwa um die 5 Euro)

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