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Berlin: So wirken Medikamente gegen Hepatitis C

Das Beispiel: Pegasys, laut Marktforscher IMS meistverkauftes Präparat seiner Art Hepatitis ist eine Erkrankung der Leber, die in verschiedenen Formen auftritt. Während man sich gegen Hepatitis A und B impfen lassen kann, gibt es gegen das Hepatitis-C-Virus bisher keinen vorbeugenden Schutz – hat man sich mit diesem Virus infiziert, können aber Medikamente wie Pegasys helfen.

Das Beispiel: Pegasys, laut Marktforscher IMS meistverkauftes Präparat seiner Art

Hepatitis ist eine Erkrankung der Leber, die in verschiedenen Formen auftritt. Während man sich gegen Hepatitis A und B impfen lassen kann, gibt es gegen das Hepatitis-C-Virus bisher keinen vorbeugenden Schutz – hat man sich mit diesem Virus infiziert, können aber Medikamente wie Pegasys helfen. Sie unterstützen die körpereigene Abwehr. In Deutschland tragen etwa 800000 Menschen das erst 1989 entdeckte Hepatitis-C-Virus in sich. Es kann durch direkten Blutkontakt übertragen werden. Auch unter Drogenabhängigen ist die Zahl der Infizierten hoch. Gelangt das Virus in den Körper, verursacht es eine Leber-Entzündung, die meist chronisch verläuft. Eine dauerhafte Infektion kann zur Schrumpfung der Leber oder sogar zu Leberkrebs führen. Oft tritt die Krankheit unscheinbar auf, mit grippeähnlichen Symptomen, die wieder abklingen.

Der Wirkstoff in Pegasys heißt Interferon alfa-2a. Er ist die gentechnisch hergestellte, optimierte Nachbildung eines körpereigenen Abwehrstoffs. Interferone bekämpfen feindliche Eindringlinge: Dabei gibt es verschiedene Typen, die gegen verschiedene Viren wirksam sind. Bei etwa zehn bis 20 Prozent der Hepatitis-C-Patienten ist die körpereigene Abwehr stark genug, um allein mit dem Virus fertig zu werden. Die meisten Infizierten brauchen aber Medikamente, um die Krankheit zu besiegen. Interferon alfa-2a in Pegasys ergänzt die natürlichen Interferone und unterstützt so das Immunsystem.

Bei der Herstellung von Pegasys wird das Interferon, eine Eiweiß-Zucker-Verbindung, zusätzlich um bestimmte Moleküle erweitert. Sie bilden einen Schutzmantel, der den schnellen Abbau des Medikaments im Körper verhindert und so dessen Wirksamkeit steigert.

Pegasys muss alle sieben Tage gespritzt werden. Über das Blut gelangt sein Wirkstoff zur Leber. Dort dockt er an bestimmte Bindungsstellen der Zellen an, diese werden dadurch in einen anti-viralen Zustand versetzt. Viren missbrauchen die Zellen als Wirt, um sich zu vermehren. Durch die Verbindung des Interferons mit der Zelle werden nun Eiweiße gebildet, die diese Vermehrung blockieren können. Zellen, die noch nicht befallen sind, werden durch Interferon geschützt. Wie das genau funktioniert, ist noch unklar. Außerdem aktiviert der Wirkstoff die Lymphozyten. Das sind weiße Blutkörperchen, die bei der Immunabwehr helfen. Die Lymphozyten erkennen Zellen, die vom Hepatitis-C-Virus befallen wurden, und töten sie.

Pegasys ist rezeptpflichtig. Eine Injektion (180 Mikrogr.) kostet 280,43 Euro.

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