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Berlin: So wirken Medikamente gegen Parkinson

Das Beispiel: Madopar, laut Marktforscher IMS unter den meistverkauften Präparaten seiner Art. Parkinson ist eine Krankheit, bei der viele Nervenzellen im Gehirn sterben.

Das Beispiel: Madopar, laut Marktforscher IMS unter den meistverkauften Präparaten seiner Art.

Parkinson ist eine Krankheit, bei der viele Nervenzellen im Gehirn sterben. Betroffen ist ein bestimmtes Gebiet im Hirnstamm: die so genannte Schwarze Substanz (Substanzia negra). Dort wird der Botenstoff Dopamin gebildet. Er ist nötig, um Signale von einer Nervenzelle zur nächsten zu transportieren. Ohne eine ausreichende Menge an Dopamin kann der Mensch seine Bewegungen nicht mehr richtig steuern. Deshalb leiden ParkinsonPatienten unter steifen Muskeln, Zittern oder eingeschränkter Mimik. Meist beginnen die Symptome an einer Seite des Körpers. Parkinson betrifft vor allem ältere Menschen und ist nicht heilbar. Die Krankheit kann aber effektiv behandelt werden: zum Beispiel mit Krankengymnastik – und mit Medikamenten wie Madopar.

Der Wirkstoff in Madopar heißt Levodopa. Er wird synthetisch im Labor hergestellt. Oft bezeichnet man ihn kurz als L-Dopa. Levodopa ist eine Aminosäure, die auch in unserem Gehirn produziert wird: Dort ist sie Ausgangsstoff für die Bildung von Dopamin und ähnlichen Substanzen. Man kann Levodopa auch aus Bohnen extrahieren. Im Jahr 1913 wurde der Stoff erstmals synthetisch erzeugt. Zur Behandlung von Parkinson verwendet man Levodopa seit Anfang der 1960er Jahre.

Mit einer Madopar-Tablette gelangt der Wirkstoff in den Darm und wird dort über die Schleimhaut ins Blut aufgenommen. Damit es nicht schon jetzt abgebaut werden kann, ist das Levodopa mit einem anderen Stoff kombiniert: Benserazid, das wie ein Schutzmantel wirkt. So kann Levodopa bis in das Gehirn transportiert und von den Zellen der Schwarzen Substanz aufgenommen werden. Schließlich wird es in Dopamin umgewandelt – der Parkinson-bedingte Mangel an dem Botenstoff ist damit zumindest gelindert. Außerdem werden unter Einwirkung von Levodopa offenbar die Verbindungen zwischen den verbliebenen Nervenzellen ausgebaut. Patienten können sich nach der Einnahme von Madopar wieder besser bewegen.

Zu den Nebenwirkungen des Medikaments gehören Magen-Darm-Probleme und Müdigkeit. Auch schmerzhafte Bewegungsprobleme im späten Parkinson-Stadium werden auf die Langzeitanwendung von Levodopa zurückgeführt.

Eine Packung Madopar (100 mg) kostet 36,83 Euro. Sie enthält 100 Tabletten. Den gleichen Wirkstoff enthält zum Beispiel Levopar von Hexal (32 Euro).

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