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Berlin: So wirken Mittel gegen Ohrenschmerzen

Beispiel: Olynth, laut Marktforscher IMS meistverkauftes Präparat seiner Art Die Sommerbadsaison hat begonnen, und mit dem Wasser kommt das Ohrenweh. Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Hohlraum, der sich zwischen Trommelfell und Innenohr befindet.

Beispiel: Olynth, laut Marktforscher IMS meistverkauftes Präparat seiner Art

Die Sommerbadsaison hat begonnen, und mit dem Wasser kommt das Ohrenweh. Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Hohlraum, der sich zwischen Trommelfell und Innenohr befindet. Durch Bakterien oder Viren aus dem Badewasser kann sich dort eine Entzündung bilden. Die Schleimhäute, die die Erreger fortspülen sollen, schwellen an und verstopfen die Eustachische Röhre. Jenen Gang, durch den die sonst eher geringen Mengen Schleims in die Nasenhöhle abtransportiert werden, und der auch für den Druckausgleich des Mittelohrs wichtig ist. Deshalb schmerzt das Ohr. Dagegen sollen abschwellende Mittel wie Olynth helfen.

Olynth gibt es seit über 20 Jahren, als Spray oder als Tropfen. Der Wirkstoff Xylometazolin, der damals im Labor entwickelt wurde, ist noch immer der gleiche. Er ähnelt dem körpereigenen Adrenalin, einem Botenstoff, der gemeinhin als Stresshormon bekannt ist. Für Anspannung sorgt Xylometazolin nicht, es wirkt aber ähnlich gefäßverengend. In Olynth macht der Wirkstoff 0,1 Prozent der Tropfenlösung aus, der große Rest ist Wasser. Außerdem ist der Hilfsstoff Hyaluronsäure enthalten, der die Aktivität der winzigen Flimmerhärchen im Nasen-Rachenraum anregt. Die Härchen transportieren Staub oder Bakterien in Richtung des Rachenschlunds ab, wo die Fremdstoffe neutralisiert werden.

Olynth wird in die Nase gesprüht. Dass es trotzdem auf die Entzündung im Ohr wirkt, liegt daran, dass Mittelohr und Nasenhöhle miteinander verbunden und mit derselben Schleimhaut ausgekleidet sind. Ins Ohr geträufelt hätte Olynth keine Wirkung, die Lösung käme nur bis zum Trommelfell, das dahinterliegende Mittelohr würde sie gar nicht erreichen.

Der Wirkstoff beeinflusst die Schleimhaut. Auf der Oberfläche der Blutgefäße befinden sich Rezeptoren, unter ihnen so genannte Alpha-Rezeptoren, die für Adrenalin und Noradrenalin „zuständig“ sind und unter deren Einwirkung die Gefäße biochemisch beeinflussen. Weil Xylometazolin dem Adrenalin ähnelt, kann es auch an diese Rezeptoren ankoppeln – und dadurch bewirken, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Folge: Die Schleimhäute schwellen ab. Gegen die eigentliche Ursache der Mittelohrentzündung, Viren oder Bakterien, ist Olynth aber machtlos.

Olynth kostet 3, 25 Euro (10ml-Spray). Alternativen: Otriven (40x 0,3ml, etwa zehn Euro), Schnupfen-Endrine (10ml, 3,50 Euro), Gelonasal-Gel (10g, 2,50 Euro) oder Rhinex-Nasentropfen (10ml, 1,90 Euro).

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