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SOLDAT AM CHECKPOINT CHARLIE: Schwitzenbleiber

Sie stehen einen halben Tag in der prallen Sonne oder vor der blubbernden Friteuse, klettern auf Dächern herum oder fahren in aufgeheizten Autos durch die Gegend. Die heißesten Jobs Berlins sind meistens Männersache.

Marshall Walles

, (der seinen wahren Namen nicht nennen will): „Ich stehe hier fast täglich als amerikanischer Soldat verkleidet und lasse mich mit Touristen fotografieren. Eigentlich freue ich mich über die Wärme, der Winter ist nämlich schlimmer. Das lange Stehen ist das eigentlich Anstrengende, aber man gewöhnt sich daran. Wenn es gar nicht mehr geht, holen wir unsere kleine Zauberwaffe raus, mit der wir unsere Zeit vertreiben und uns abkühlen können. Diese Wassersprühflasche macht uns ein wenig nass, ohne gleich die Soldatenuniform zu versauen.“ Sein Kollege Karim James, 18-jähriger Schauspielschüler, ergänzt: „Ich trinke bei der Hitze bestimmt fünf Liter Wasser am Tag und benutze regelmäßig Sonnencreme, obwohl meine Haut sehr dunkel ist. Aber wenn ich am Ende des Tages mein Geld zähle, ist jede Anstrengung vergessen. Außerdem schreibt mir hier keiner etwas vor und ich treffe viele witzige Menschen. Dabei übe ich täglich noch mein Englisch und darf mich mit schönen Frauen fotografieren lassen. Da stört mich doch die Hitze nicht!“

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