zum Hauptinhalt
Übers Wasser laufen kann nicht jeder. Aber eintauchen schon – und zwar mit gutem Gewissen, denn die Qualität der Berliner Badegewässer ist zurzeit durchweg gut. Das gilt auch fürs Strandbad Wannsee, das ab sofort wieder mit dem BVG-Bus 312 erreichbar ist. Die Wassertemperaturen von zurzeit 22 bis 23 Grad dürften noch steigen.

© dpa

Sommer in Berlin: Alle Badestellen im grünen Bereich

Das Wetter passt, das Wasser auch – dank guter Qualität an allen Badestellen. Außerdem gibt es erfrischende Neuzugänge in der Liste.

So gut hat das Wetter schon seit Jahren nicht mehr mitgespielt wie am Beginn dieser Sommerferien: Bis in die nächste Woche hinein werden es wohl jeden Tag an die 30 Grad. Allerbestes Badewetter also. Und die Möglichkeiten zum Abtauchen sind ebenfalls reichlich vorhanden – reichlicher als in den Vorjahren sogar.

Der Newcomer des Jahres ist wohl der Badesee auf dem Gelände des FEZ Wuhlheide, der nach mehr als einjähriger Sanierung am Donnerstag im Beisein von Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen und wiedereröffnet wurde – als ökologisches Modellprojekt. Denn neuerdings wird der See maßgeblich über die Dachentwässerung des 15 000 Quadratmeter großen FEZ-Palastes gespeist. Schilf- und Rasenfilterflächen sollen das Wasser in einem Kreislauf künftig so gut reinigen, dass auf die bisher nötige Zugabe von Chlor verzichtet werden kann. Knapp 1,4 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet, die aus dem Umweltentlastungsprogramm des Senats sowie von der EU kamen. Besucher können täglich von 9 bis 19 Uhr baden gehen (aber vorher duschen wegen der chlorfreien Pflanzenfilter!). Und mit vier bzw. ermäßigt 2,50 Euro Eintritt verspricht der FEZ-See im Vergleich zu den anderen Freibädern ein preiswertes Vergnügen.

Der Halensee ist wieder offizielle Badestelle

Wer lieber an natürlichen Gewässern badet (der FEZ-See ist Jahrgang 1950), hat die Auswahl zwischen aktuell 39 offiziellen Badestellen. Die nähern sich mit inzwischen 23 Grad allmählich den Schwimmbadtemperaturen an – und sind bisher überwiegend recht klar. Neu in der Liste ist der Halensee, der sich in den vergangenen Jahren so weit erholt hat, dass er regulär wieder gemäß EU-Badegewässerrichtlinie geeignet ist. Auf der Liste des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) sind zurzeit alle 39 Badestellen grün markiert, also ausweislich der regelmäßig genommenen Proben zum Baden geeignet. Das gilt auch für die Unterhavel, die wegen erhöhter Konzentration von Keimen zuletzt immer mal wieder auf „Gelb“ geschaltet wurde – vom Baden dort wurde also abgeraten.

Hauptursache für diese Anfälligkeit sind die Abwässer der Stadt. Die gelangen zum einen zwar gut gereinigt, aber eben doch nicht in Gebirgsbachqualität aus Klärwerksableitern über die Spree in die Havel. Wobei der Bereich zwischen Spandau und Wannsee insofern geschont wird, als Berlins größtes Klärwerk Ruhleben sein gereinigtes Wasser im Sommer überwiegend an den Teltowkanal abgibt. Der Teil, der in die Spree fließt, wird zusätzlich mit UV-Licht desinfiziert.

Das schlimmste fürs Wasser ist starker Regen

Viel problematischer für die Wasserqualität sind allerdings starke Regengüsse, bei denen die innerstädtische Kanalisation überläuft und den Dreck der Stadt in die Gewässer schwemmt. Der ist dann zwar stark verdünnt, aber reicht immer noch, um Algen massenhaft wachsen und Fische ersticken zu lassen. Für Menschen ist das überdüngte Wasser nicht akut gefährlich, aber kann bei empfindlichen Badern – zumal bei Kindern, die leichter Wasser schlucken – Durchfall auslösen.

Solche Regengüsse sind allerdings vorerst nicht in Sicht, sodass das Badevergnügen ungetrübt bleibt. Um es zu erleichtern, lässt die BVG ab sofort und bis zum 4. September wieder den 312er-Bus vom S-Bahnhof Nikolassee zum Strandbad Wannsee fahren – täglich von etwa 9 bis 20 Uhr; im Juli freitags und sonnabends noch eine Stunde länger. Die 312 als Alternative sollten sich auch Autofahrer mit Wannsee-Ambitionen merken, weil in vergangenen Sommern immer wieder die Zufahrten samt Rettungsweg zugeparkt waren, sodass Polizei und Ordnungsamt einschreiten mussten.

Jenseits der 39 offiziellen Badestellen gibt es natürlich Dutzende bis hunderte weitere, an denen das Baden geduldet wird. Ausdrücklich verboten ist das Baden allerdings in der Stadtspree, in den Kanälen sowie an der Havel samt ihrer Buchten von der Insel Eiswerder bis zum Pichelsdorfer Gmünd. Dasselbe gilt für Hafenbereiche, Schleusen, Brücken und Fähren.

Infos zu Badestellen und Wasser: www.berlin.de/badegewaesser

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false