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Heiße Angelegenheit: Ein Arbeiter hantiert mit frischem teer an Straßenbahngleisen.

© dpa

Sommer in Berlin: Auf der Autobahn platzte vor Hitze der Beton

Die Temperaturen sind hochsommerlich, das bringt nicht nur Vorteile mit sich. Die Bahn wurde bislang mit der Hitze recht gut fertig, dafür gab es an den Straßen in Berlin teilweise massive Schäden.

Sanierungsfall A114 in Pankow

Die Hitze und die Autobahn – sie vertragen sich nicht. Auf dem Abschnitt der A 114 in Pankow hob sich nach Angaben der Polizei zwischen der Bucher Straße und der Ausfahrt Schönerlinder Straße wegen der hohen Temperaturen eine Betonplatte der Fahrbahn. Die linke Fahrbahn stadtauswärts zum Dreieck Pankow musste deshalb gesperrt werden. Die A 114 ist ohnehin ein Sanierungsfall. Allerdings soll sie frühestens 2016 erneuert werden. Wegen des maroden Zustandes ist die Geschwindigkeit derzeit auf 80 km/h begrenzt. Rund 50 000 Autofahrer nutzen täglich diesen Abschnitt – unter anderem auch für Fahrten zur und von der Ostsee. Auch Asphalt kann sich bei starker Sonnenstrahlung verflüssigen. Weitere Großschäden auf Straßen wurden bis Montagnacht aber nicht bekannt.

Hitze ließ die S-Bahn kalt

Dagegen flutschte es im Nah- und Fernverkehr: Die Hitze ließ dieses Mal bisher sogar die S-Bahn kalt. Bis zum Nachmittag gab es nach Angaben des Unternehmens keine wetterbedingten Ausfälle. Allerdings meldete ihr Twitter-Dienst mehrere Ausfälle „wegen Störungen am Zug.“ In den vergangenen Jahren hatten die Züge bei hohen Temperaturen haufenweise schlapp gemacht, weil die empfindlichen elektronischen Anlagen in den Führerständen nicht ausreichend gekühlt werden konnten. Verstärkt worden war das Problem durch das häufige Öffnen der Fahrertüren beim Abfertigen der Züge, wodurch die heiße Luft in den Führerstand strömte. Inzwischen lässt die S-Bahn die Züge zunehmend über Monitore im Führerstand abfertigen. Auch die BVG wurde mit der Hitze bisher gut fertig.

Bitte Fenster öffnen!

Leiden mussten aber die Fahrgäste. Vor allem Busse und Straßen- sowie S-Bahnen waren oft überhitzt. Vorhandene Klimaanlagen drücken die Temperaturen nur um wenige Grad; richtig abkühlen können sie nicht. Bei der S-Bahn ist noch nicht einmal entschieden, ob die neuen Bahnen Klimaanlagen erhalten. Bei neuen Bussen und Straßenbahnen sowie Zügen im Regionalverkehr ist sie dagegen seit Jahren obligatorisch.

Auch im Fernverkehr der Bahn wurden die Züge mit der Hitze fertig. „Keine Probleme“, sagte eine Sprecherin am Nachmittag. Die Klimaanlagen hätten, bis auf wenige Ausnahmen, funktioniert. Nach massenweisen Ausfällen in den vergangenen Jahren hatte die Bahn die Anlagen in den meisten Zügen umbauen lassen.

Überall Flugzeuge

Im Flugverkehr gab es keine hitzebedingten Ausfälle, die Maschinen sind robust. Wolkenloser Himmel verursacht dagegen manchmal ein anderes Hitze-Phänomen. Menschen am Boden nehmen dann nach Angaben der Flugsicherung häufig den Lärm der Flugzeuge subjektiv stärker wahr, weil die Maschinen gut sichtbar sind. Verschwinden sie dagegen hinter Wolken, wird’s subjektiv oft leiser.

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