zum Hauptinhalt

Berlin: Sommer-Plagen: Der Deo-Muffel

Überall in den öffentlichen Verkehrsmitteln recken sich an jedem Feierabend tausende Arme in die Höhe und greifen nach den Haltestangen. Zehn Zentimeter vor der eigenen Nase ist der arglose Fahrgast plötzlich konfrontiert mit dem, was uns in einer Welt von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln als biologisches Wesen definiert: Schweiß.

Überall in den öffentlichen Verkehrsmitteln recken sich an jedem Feierabend tausende Arme in die Höhe und greifen nach den Haltestangen. Zehn Zentimeter vor der eigenen Nase ist der arglose Fahrgast plötzlich konfrontiert mit dem, was uns in einer Welt von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln als biologisches Wesen definiert: Schweiß. Das Muskel-Shirt, das die breiten Schultern betonen soll, verdient bei den meisten Trägern den Namen nicht. Von Muskeln keine Spur. Aber immerhin gewähren die ärmellosen Hemdchen den ungehinderten Abzug der Abluft aus den Achselhöhlen. Da perlt sie dann, die Sommerplage - und müffelt vor sich hin. Genaugenommen ist es nicht der Schweiß, der von Natur aus dezent duftet und sogar sexuell stimulierend sein kann. Den nasebetäubenden Geruch erzeugen vielmehr die Stoffe, die nach der Zersetzung des Schweißes durch die Hautbakterien übrigbleiben.

Die Plage ist vor allem eine männliche, denn nur ein Drittel der Männer greift zum chemischen Geruchskiller, wie einem Deodorant, das die Bakterien in Schach hält oder einer Antitranspiranz, die die Schweißporen zustopft. Der Rest hofft auf die (frauen-)umwerfende Wirkung seiner Lockstoffe, die auch unter den Achseln ausgestoßen werden. Den meisten jedoch geht die mobile Dunstglocke auf die Geruchsnerven. Auch Chemiemuffel haben eine Chance auf ungerümpfte Nasen. Kosmetiker raten einfach zum Abrasieren der Achsel-Haare, denn wo keine Haare sind, siedeln weniger Bakterien, die den Schweiß zersetzen.

I.B.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false