zum Hauptinhalt

Berlin: Sommerkater: Trotz der trüben Tage: Der Sommer hat schon seine Pflicht erfüllt

Wenn es überhaupt noch Wetter-Hoffnung gibt - dann kaum vor Mitte August. Denn erst im Laufe des nächsten Monats rechnet Thomas Globig von Meteofax mit einer gründlichen Umkehrung der Verhältnisse.

Wenn es überhaupt noch Wetter-Hoffnung gibt - dann kaum vor Mitte August. Denn erst im Laufe des nächsten Monats rechnet Thomas Globig von Meteofax mit einer gründlichen Umkehrung der Verhältnisse. Das hat auch seine statistischen Gründe, was mit den Siebenschläfern zusammenhängt. Sie müssen erst vorbei sein. Bis dahin heißt es: Regenschirm bereit halten.

Weder für die nächsten Tage noch für die nächste Woche sehen die Meteorologen das am Horizont, was ein Sonnenfreund als Sommer bezeichnen würde. Zeitweise heiter, mal Sonne, mal Wolken, mal Schauer, das ist Globigs Prognose für die nächsten Tage. Die ursprüngliche Hoffnung auf Hochdruckeinfluss am Wochenende hat sich bereits wieder zerschlagen.

Schon heute sollen mindestens der Westen und Süden Deutschlands wieder unter Wolken verschwinden. Und das ohnehin seit langem vom Regen geplagte Schweden dürfte sich wieder in Wasserschleier hüllen.

Die Tiefdrucksysteme, die sich gestern als weit verzweigtes Quintett auf der Wetterkarte über Europa tummelten, bringen jede Menge Wasser mit sich. Nur der schöne Name der finsteren "Carmen", die gestern über Berlin lag, täuscht etwas über die Lage. Carmen ist aber ein dickes "T".

Trotz der überwiegend unfreundlichen und kühlen Julitage hat der Sommer rein statistisch schon seine Pflicht erfüllt. "Wir haben bis jetzt 33 Sommertage registriert. Das ist genau der statistische Durchschnittswert für einen Sommer", sagte Globig gestern. Der Juli selbst bot aber nur am letzten Montag und Dienstag trotz der Regenschauer Temperaturen knapp über 25 Grad, die bei den Fachleuten als Sommertage geführt werden. Im Frühlingsmonat April gab es dagegen sechs solcher Tage, im Mai gleich elf, und der erste Sommermonat Juni glänzte dann mit 14 Sommertagen.

Der zu Ende gehende Juli war indessen nichts für Freunde heißer Tage. Nicht nur die Temperaturen lagen rund zwei Grad unter den Durchschnittswerten. Auch die Sonne fehlte und machte den Juli reichlich düster. Sie schien in diesem Monat bisher nur knapp 86 Stunden. Das seien nicht einmal 40 Prozent normaler Werte, sagte Globig. Am bisher kältesten 19. Juli dieses Jahrhunderts mit gerade 15,3 Grad habe sich die Sonne nur wenige Minuten gezeigt.

"Das war es aber noch nicht", sagt der Meteorologe. Meist beschere der August eine stabile, freundliche Wetterlage. "Wir können uns bestimmt noch in der Sonne aalen und schwimmen gehen." Junge Leute seien bei diesem trüben Wetter in ihrem Tatendrang oft beeinträchtigt, sagte Globig. "Die hängen rum und warten auf schöneres Wetter".

Ältere gelten dagegen nicht durchgehend als unzufrieden, da ihr Kreislauf bei hohen Temperaturen stärker belastet ist. Man sollte jetzt weder Nerven noch Optimismus verlieren und sich besser sonnenunabhängige Aktivitäten suchen, riet Globig.

Bei vielen Menschen begünstige die trübe Witterung mit viel feuchter Luft allerdings auch eine Erkrankung der Atemwege. Asthma sei jetzt besonders häufig zu beobachten.

Doch der Flug in den heißen Süden sei nicht der ideale Ausweg, sagte der Meteorologe. "Der Unterschied zu den hiesigen Temperaturen ist wieder zu krass. Das wäre die Holzhammermethode."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false