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SONNTAGS um zehn: Beim Fasten stärker auf Gott hören Zu Besuch bei der Baptistengemeinde Zoar in Prenzlauer Berg

Wenn Christen fasten, geschieht das oft vor Ostern. Im Sommer dagegen steht die alte Tradition, durch den Verzicht auf Nahrungsmittel oder Gewohnheiten frei für Gottes Wort zu werden, seltener auf dem Programm.

Wenn Christen fasten, geschieht das oft vor Ostern. Im Sommer dagegen steht die alte Tradition, durch den Verzicht auf Nahrungsmittel oder Gewohnheiten frei für Gottes Wort zu werden, seltener auf dem Programm. Doch in der Baptistengemeinde „Zoar“ in der Cantianstraße in Prenzlauer Berg waren das Fasten und der freiwillige Verzicht auch gestern, also mitten im Juli, Thema des gut besuchten, und von vielen Gemeindegliedern musikalisch und durch frei gesprochene Gebete mitgestalteten Gottesdienst im hellen Gemeindesaal.

„Schon in der Bibel waren das Fasten und das Beten ein Zeichen dafür, dass Menschen ihren Glauben bewusst leben“, sagte der an einem hölzernen Redepult vor der gefliesten Altarwand stehende Pastor Reinhard Assmann. Er erinnerte an Hannah, eine 84 Jahre alte Frau, die seit dem Tod ihres Gatten im Jerusalemer Tempel lebte, und eine der Ersten war, die in Jesus den Erlöser erkannten. „Hannah diente dem Herrn durch Beten und Fasten“, sagte Assmann, der der Gemeinde ein paar Folien mit Rembrandt-Bildern zeigte. Denn die biblische Hannah gehörte zu den beliebtesten Motiven des niederländischen Künstlers. „Hannah öffnete sich für Gott, wurde zu einem Einfallstor Gottes.“

Auch heute sei das Fasten und Beten ein Weg, um stärker auf Gott hören, sagte Pastor Assmann. Schließlich habe man mit den Alltagsangelegenheiten oft mehr als genug zu tun und vergesse dabei manches Mal die Kommunikation mit Gott. Nach dem Gottesdienst traf sich die Gemeinde zu einem gemeinsamen Mittagessen im Untergeschoss des Gemeindehauses. Gefastet werden musste dabei nicht. Benjamin Lassiwe

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