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SONNTAGS um zehn: Beten mit Henkel

Der Spitzenkandidat der Berliner Christdemokraten war Gastprediger in Sankt Canisius

„Na, gehst Du wieder zu Deinem Gott beten?“ Zu DDR-Zeiten musste der junge Frank Henkel solche Schmähfragen öfter hören. Denn im Unterschied zu den meisten anderen Klassenkameraden nahm er nach der Schule noch am katholischen Religionsunterricht im Pfarrhaus teil. Gestern war er nicht alleine: Gut einhundert Menschen beteten mit dem Spitzenkandidaten der Berliner CDU. So wie vor einigen Wochen schon seine grüne Kontrahentin Renate Künast war Frank Henkel Gastprediger einer abendlichen Vesper in der katholischen Kirchengemeinde Sankt Canisius am Lietzensee.

„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft. Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.“ Einige Verse aus dem biblischen Brief an die Hebräer hatte sich Frank Henkel als Predigttext ausgesucht. Und nachdem er der Gemeinde sein Beileid zum Tod des Berliner Erzbischofs Georg Kardinal Sterzinsky ausgesprochen hatte, erklärte der Politiker, was ihm dieser Text bedeutet: Es gehe um Zukunftsvertrauen, Optimismus und Wagemut. Die Bibelstelle sei ein Leitbild für eine wertegeleitete Politik, bei der es vor allem darum gehe, „Zweifeln zu widerstehen und an Überzeugungen festzuhalten.“

Da fiel es dem Spitzenkandidaten nicht schwer, den Text als Brücke zum eigenen Wahlprogramm zu nutzen: „Wir stehen für Vielfalt, sind gegen Gleichmacherei im Bildungswesen, und daher für Gymasien und Schulen in freier Trägerschaft“, sagte Frank Henkel in der weiten, lichtdurchfluteten Neubaukirche. Immer wieder appellierte er zu Aufbruch und Veränderung. Und am Schluss wurde der Politiker noch einmal kraftvoll: „Berlin braucht eine Ermutigung zum Glauben, zur Bewegung nach vorne, statt zu Stillstand.“ Denn: „Eine Stadt, die nicht mehr an ihre Zukunft glaubt, verspielt die Kraft, diese Zukunft zu gestalten.“ Benjamin Lassiwe

Am 4. September um 19.30 Uhr findet die dritte „politische Vesper“ in St. Canisius statt, dann mit Senator Harald Wolf (Die Linke). www.st.canisius-berlin.de

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