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SONNTAGS um zehn: Das Prinzip Hoffnung

Auch in Steglitz beteten Christen für die Terroropfer von Oslo

„Tu mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein“, sang die Gemeinde in der Lukas-Kirche an der Friedrichsruher Straße in Südende gestern zu Beginn des Gottesdienstes. Trotz der Sommerferien war die Kirche gut besucht: Knapp 50 Menschen hatte sich die schwere Kirchenpforte aufgetan, sie hatten sich zu Füßen der großen Christusfigur versammelt, die in der Altarkuppel des Gotteshauses über einem imposanten Mosaik thront.

Nur in den ersten Reihen des Kirchenschiffes wollte niemand Platz nehmen – dabei war die Predigt von Pfarrer Heinrich Immel weder donnernd noch angsteinflößend. Ruhig und detailgenau arbeitete sich der Theologe durch den vorgegebenen Bibeltext, einen Ausschnitt aus dem Johannesevangelium, in dem Johannes der Täufer seine Jünger auf Jesus Christus hinweist. Fast in jedem Satz findet Immel eine Botschaft, die er seiner Gemeinde mitteilen will. „Auch heute finden Menschen zu Jesus, weil sie wie die Anhänger Johannes des Täufers von anderen auf Jesus hingewiesen werden“, sagte Immel. Auch heute gebe es keine hohe Schwelle, die Menschen von Jesus zu trennen. „Jesus ist immer für alle da.“ So wie Jesus die Jünger gefragt habe, was sie bei ihm suchten, könnten sich Menschen auch heute fragen: „Was suche ich?“

„Welcher Abgrund an Nichtigkeit, welche eitlen, materiellen Äußerlichkeiten würden da wohl deutlich werden“, fragte Immel seine Gemeinde. Doch gerade im Blick auf den Hunger am Horn von Afrika und die trauernden Menschen in Oslo müsste es eigentlich um etwas anderes gehen – um „Spuren der Hoffnung auf Heilung“, sagt Immel. Genau diese Heilung aber habe Jesus den Menschen versprochen. Er sei „einer, der sich hingibt, um die in Unfrieden verstrickte Welt zu heilen.“ Weswegen auch die Gemeinde in der Lukas-Kirche gestern die Hände faltete: So wie viele tausend andere Gottesdienstbesucher überall in der Welt beteten auch die Steglitzer Christen am Sonntag für die Opfer der Anschläge in Oslo und auf Utøya. Benjamin Lassiwe

Die Kirchengemeinde im Internet: www.lukaskirche.de

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