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SONNTAGS um zehn: Die Poesie der Bibelworte entdecken

Die Genezareth-Gemeinde in Neukölln veranstaltet einen Bibellesemarathon

Die Schönheit der alten biblischen Sätze und Worte sind an diesem Sonntag in der Genezareth-Kirche am Herrfurthplatz in Neukölln neu zu entdecken: Hebräisch folgt auf Türkisch. Beim Bibellesemarathon werden Texte in lateinischer und deutscher Sprache vorgetragen, auf Spanisch, Altgriechisch und Plattdeutsch. „Wir wollen Lust machen auf dieses Buch“, sagt Pfarrerin Elisabeth Kruse. Fünf Stunden lang wird daher gelesen: das Johannesevangelium, die Erzählung der ungleichen Schwestern Maria und Martha, der Schöpfungsbericht.

Mit der Aktion beteiligt sich die Gemeinde erstmals an der „Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln“, die der türkische Psychologe Kazim Erdogan bereits zum dritten Mal im Bezirk organisiert hat. „Zur Wertschätzung und Liebe zum heiligen Buch können wir uns von den Muslimen anregen lassen“, meint Pfarrerin Kruse. Und der Muslim Erdogan sagt: „Die Sprache ist der größte Reichtum des Menschen.“

„Ich betrachte es als Gottesdienst, wenn wir viele Stunden aus der Bibel in verschiedenen Sprachen lesen“, sagt Pfarrerin Kruse. Während der Lesungen steht die Kirchentür offen. Immer wieder betreten neue Gäste die Kirche, setzen sich, hören zu, gehen. Erdogan nutzt die Zeit, um sein Programm in der Kirche auszulegen. Rund 80 Autorenlesungen, Sprachworkshops und Hörspiele sind bis zum kommenden Sonntag geplant. Höhepunkt, meint er, sei ein Lyrik-Marathon auf dem Karl-Marx-Platz am Mittwoch. Vielleicht sind ja auch ein paar biblische Verse zu hören. Barbara Schneider

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