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Berlin: Sonntagsöffnung: Berliner Bischöfe üben Kritik: Grundgesetzlicher Schutz des arbeitsfreien Ruhetags wird "immer mehr ausgehöhlt"

Die Berliner Bischöfe Wolfgang Huber und Georg Kardinal Sterzinsky haben die für die nächsten Sonntage angekündigten Öffnungen mehrerer Einzelhandelszentren in der Hauptstadt scharf kritisiert. Der Schutz des arbeitsfreien Sonntags durch das Grundgesetz werde "immer mehr ausgehöhlt", betonten sie am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Berliner Bischöfe Wolfgang Huber und Georg Kardinal Sterzinsky haben die für die nächsten Sonntage angekündigten Öffnungen mehrerer Einzelhandelszentren in der Hauptstadt scharf kritisiert. Der Schutz des arbeitsfreien Sonntags durch das Grundgesetz werde "immer mehr ausgehöhlt", betonten sie am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung. Die beiden Bischöfe appellierten zugleich an das zuständige Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheit und soziale Sicherheit, Sonntagsöffnungen "nur in wirklich überzeugenden Einzelfällen" zu genehmigen. Auftritte von Schlagerstars und Seifenkistenrennen wie an den nächsten Sonntagen "gehören ganz sicher nicht dazu", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Wie berichtet, hat das Landesamt für Arbeitsschutz wegen des "12. Weddinger Seifenkisten-Derbys" den Verkauf im Gesundbrunnen-Center erlaubt.

Der Schutz des Sonntags ist nach den Worten der beiden Bischöfe für die humane Gestaltung der Gesellschaft "unverzichtbar". Die Unterbrechung des Alltags durch den Sonntag dürfe nicht wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden. Huber und Sterzinsky betonten ausdrücklich, dass die Kirchen zwischen dem Schutz des arbeitsfreien Sonntags, der nicht angetastet werden dürfe, und der Erweiterung des Ladenschlusses von Montag bis Samstag unterscheiden. Die Öffnungszeiten an den Werktagen könnten "durchaus flexibel gestaltet werden, wenn die Interessen der Beschäftigten berücksichtigt" seien.

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