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Potsdamer Platz

© dpa

Sony-Center: Prestige sucht Besitzer

Das Sony-Center soll angeblich verkauft werden. Die Hauptmieter sehen das gelassen.

Wechselt das Sony-Center erneut den Eigentümer? Angeblich erwägt die Investmentbank Morgan Stanley ihre Immobilie am Potsdamer Platz zu verkaufen. Auf Nachfrage gab es allerdings keine Bestätigung. „Kein Kommentar,“ sagte am Dienstag eine Banksprecherin in Frankfurt am Main.

Morgan Stanley hatte den modernen Häuserkomplex Anfang 2008 vom damaligen Bauherren Sony erworben. Das 26 444 Quadratmeter große Areal mit den acht Gebäuden und der markanten freischwebenden Dachkonstruktion ist ein Touristenmagnet. Es wechselte für geschätzte 600 Millionen Euro den Besitzer – was vermutlich kein gutes Geschäft für den Elektronikkonzern war. Denn auf 750 Millionen Euro werden die Baukosten für das Center geschätzt, das innerhalb von drei Jahren nach Plänen von Architekt Helmut Jahn gebaut und im Jahr 2000 eröffnet wurde.

Zumindest zwei Hauptmieter scheinen mit Lage und Mietpreis zufrieden zu sein. Der gläserne Turm wird trotz Spekulationen über einen Umzug auch weiterhin als Konzernzentrale genutzt. „Vergangenes Jahr haben wir den Mietvertrag um mehrere Jahre verlängert. Das spricht auf jeden Fall für diesen Standort“, sagte ein Sprecher der Bahn. 

Wie die Bahn ist der Pharmakonzern Sanofi-Aventis ebenfalls Erstmieter und nutzt seit dem Jahr 2004 seine Berliner Dependance als Marketing- und Vetriebszentrale. Einen Wechsel des Vermieters sieht das Unternehmen allerdings eher gelassen. Er wirke sich nicht auf den bestehenden Mietvertrag aus, bekräftigte gestern eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem Tagesspiegel. Insgesamt beschäftigen beide Unternehmen etwa 1100 Mitarbeiter im Sony-Center.

Die sechstgrößte US-Bank schreibt nach eigenen Angaben wieder schwarze Zahlen. Erst vergangene Woche vermeldete sie einen Quartalsgewinn von insgesamt 498 Millionen Dollar. Allerdings verzeichnet Morgan Stanley in seinem Immobiliengeschäft von Juli bis September einen Nettoverlust von 400 Millionen Dollar.

Nicht nur Sony trennte sich Anfang 2008 von seiner Investition in Berlins Mitte, sondern auch der Daimler-Konzern. Die 19 Gebäude, zu denen auch das sogenannte Debis-Hochhaus gehört, gingen an die Immobilienfonds-Tochter der schwedischen Bank SEB. Über die Verkaufssumme wurde allerdings nie öffentlich geredet. Der Stuttgarter Konzern ist seither Mieter – auf der Hälfte der ursprünglichen Fläche. Matthias Lehmphul

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