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Sozialbetrug: Hartz-Betrüger nahm Urteil an

Auf Teneriffa in einer Villa leben - und in Berlin arbeitslos gemeldet sein. Jahrelang hat ein 64-Jähriger Berliner zu Unrecht Sozialhilfe empfangen. Die verhängte Strafe von 22 Monaten Haft auf Bewährung nimmt er an, aber ob er wirklich einsichtig ist, bleibt fraglich.

Im Fall des Stütze-Empfängers mit einer Villa auf Teneriffa kann das Amtsgericht Tiergarten die Akten schließen. Ingenieur Peter K. habe die Verurteilung zu 22 Monaten Haft auf Bewährung wegen Sozialbetruges akzeptiert, hieß es gestern. Ob er tatsächlich einsichtig ist, scheint fraglich. Nach Berichten von Eingeweihten soll der 64-Jährige auf der Kanaren-Insel La Palma, wo er inzwischen lebt, das Urteil wütend kommentiert haben: „Die, die mich angezeigt haben, sind kriminell.“

Jahrelang soll K. auf Teneriffa gelebt, in Berlin aber in seinen Anträgen auf Arbeitslosengeld und Sozialleistungen eine Adresse in Zehlendorf angegeben und zudem Immobilienbesitz sowie Konten verschwiegen haben. 80.000 Euro hat er nach Ansicht der Ermittler so erschlichen. Drei der angeklagten Fälle stellte das Gericht ein – aus prozessökonomischen Gründen. Im Streit mit dem Amt aber geht es um Rückzahlung der gesamten Summe. Auf einen entsprechenden Bescheid soll K. bereits mit Einspruch reagiert haben. Das Verfahren gegen den Stütze-Empfänger war durch eine anonyme Anzeige ins Rollen gekommen. Hintergrund sollen Protzereien des Mannes wie „den Staat muss man schädigen“ gewesen sein, die Nachbarn auf Teneriffa nicht mehr ertragen konnten. 2006 wechselte er auf eine andere Insel. Auf La Palma soll er sich eine pompöse Villa mit Park, Obstgarten und Gästehaus geleistet haben. (K. G.)

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