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Berlin: Sozialsenatorin zufrieden mit Job-Aktiv-Centern Knake-Werner meldet erste Erfolge bei Vermittlung Langzeitarbeitsloser

Sozialsenatorin Heidi KnakeWerner (PDS) zog gestern eine positive Bilanz der ersten Erfahrungen mit „Job-Aktiv-Centern“ in Berlin. Trotz aller Anlaufschwierigkeiten zeigten sich mittlerweile erste Erfolge.

Sozialsenatorin Heidi KnakeWerner (PDS) zog gestern eine positive Bilanz der ersten Erfahrungen mit „Job-Aktiv-Centern“ in Berlin. Trotz aller Anlaufschwierigkeiten zeigten sich mittlerweile erste Erfolge. In fünf Bezirken bestehen die gemeinsamen Anlaufstellen von Sozial- und Arbeitsämtern schon, bis Ende des Jahres sollen sie berlinweit vertreten sein. Mit Hilfe der Center wird versucht, Sozialhilfeempfänger durch intensivere Einzelfallbetreuung wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hauptzielgruppe sind dabei Erstantragssteller im Alter bis 25 Jahre. „Es muss darum gehen, ein Netz zu schaffen“, sagte die Senatorin. So werde je nach Fall auch die enge Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern sowie mit Sucht- und Schuldnerberatungsstellen gesucht.

Nicht mehr als 75 Klienten solle jeder Fallmanager betreuen. Bisher liege der Schlüssel in den Sozialämtern bei über 200 Leistungsempfängern pro Mitarbeiter. Das zusätzlich benötigte Personal werde aus dem Stellenpool des Senats rekrutiert. „Die Sozialämter stehen vor einem gewaltigen Kraftakt“, sagte Knake-Werner. In ganz Berlin empfangen derzeit rund 269 000 Menschen Sozialhilfe, 62 Prozent von ihnen gelten nach den Kriterien der Sozialämter als „erwerbsfähig“, teilte Josef Schültke, zuständiger Referatsleiter in der Senatssozialverwaltung, mit. Trotz allen Aufwands könne das Projekt jedoch zu einer „enormen Entlastung“ bei den Sozialausgaben führen, erklärte die Senatorin.

Zur Arbeit der seit 1. April bestehenden Anlaufstelle des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg legte die Sozialsenatorin gestern erste Zahlen vor. Über 2000 Arbeitslose werden dort inzwischen betreut. In 300 Fällen habe es erfolgreiche Vermittlungen gegeben, 169 Arbeitssuchende fanden eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt. „Vom Reinigungsbereich bis zum Architekturbüro ist da das ganze Spektrum vertreten“, so Schültke.

Gleichzeitig kritisierte Heidi Knake-Werner allerdings die Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zu einer Grundsicherung für Arbeitssuchende, die jüngst vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Sie stelle eine weitere Verschlechterung der Lage von Langzeitarbeitslosen dar. Zentrale Aufgabe bleibe hingegen die Schaffung neuer Arbeitsplätze: „Wo keine Stellen sind, kann auch nicht vermittelt werden“, sagte die Senatorin. mdk

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