zum Hauptinhalt

Später Herbst: Ein Jahrhundertwinter nach dem anderen

So trocken wie in diesem November war es noch nie. Rückblende: Vor einem Jahr, etwa zur gleichen Zeit, fiel dicker Schnee. Was kommt als nächstes?

Würde man für dieses Wochenende eine eigens ihm geweihte Hymne suchen, es käme nur ein Lied infrage: „Am Tag, als der Regen kam“ – vor einem halben Jahrhundert ein deutscher Superhit, gesungen von Dalida. Aus statistischer Sicht endete eine geradezu biblische Dürre: Der trockenste November seit Beginn der Aufzeichnungen, nur ein Prozent der normalen Regenmenge in Dahlem, dafür mit 120 Stunden blauem Himmel mehr als die doppelte Sonnenscheinmenge – davon wird man einmal seinen Enkeln erzählen. Vor Jahresfrist dagegen, am 26. November 2010, fiel in Berlin der erste Schnee der Saison. Verrückte Welt! Wären den Bäumen nicht doch schon die meisten Blätter entfallen, könnte man diese Wochen glatt für einen lupenreinen Herbst halten, während es doch nur ein aufgewärmter Winter ist. Ihm dies zu glauben, fällt aber ausgesprochen schwer. Er taugt auch nicht als Verkaufsargument für dicke Winterkleidung, von der die an diesem zweiten Adventssonntag geöffneten Geschäfte übervoll sein dürften. Wegen des angekündigten Eisgraupels schon warme Socken kaufen? Man kann auch übertreiben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false