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Berlin: Spätere Schließung des Flughafens immer wahrscheinlicher

Bei der vorgesehenen Schließung des Flughafens Tempelhof legt sich jetzt auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) auf keinen Termin mehr fest. Nach wie vor gelte zwar der so genannte Konsensbeschluss, nach dem Tempelhof den Betrieb einstellt, so bald die Genehmigung für den Ausbau Schönefelds rechtsverbindlich ist (geplant für 2002), doch auf der anderen Seite müsse sichergestellt sein, dass bis zur Eröffnung des neuen Flughafens die Kapazität insgesamt ausreiche.

Bei der vorgesehenen Schließung des Flughafens Tempelhof legt sich jetzt auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) auf keinen Termin mehr fest. Nach wie vor gelte zwar der so genannte Konsensbeschluss, nach dem Tempelhof den Betrieb einstellt, so bald die Genehmigung für den Ausbau Schönefelds rechtsverbindlich ist (geplant für 2002), doch auf der anderen Seite müsse sichergestellt sein, dass bis zur Eröffnung des neuen Flughafens die Kapazität insgesamt ausreiche. Dies werde derzeit geprüft. Tempelhof werde aber spätestens mit der Eröffnung Schönefelds geschlossen, die für 2007 geplant ist. Der Flughafengesellschaft (BBF) warf Strieder vor, bisher zu wenig getan zu haben, um den Standort Schönefeld bereits heute attraktiver zu machen. Eine Lösung sieht Strieder in Gratisparkplätze auf dem Baufeld Ost, das die Flughafengesellschaft teuer erworben hat und nicht verwenden kann. Nach Angaben von BBF-Sprecherin Rosemarie Meichser ist die Fläche aber viel zu weit vom Terminal entfernt.

Die Zukunft Tempelhofs sieht Strieder weiter in dem von seiner Verwaltung entwickelten "Park der Luftbrücke", bei dem das Flugfeld zum Wiesenmeer wird. Der Senator stellte zu diesem Konzept gestern ein Buch vor, zu dem er das Vorwort geschrieben und von dem die Verwaltung auch gleich 300 Exemplare geordert hat.

Tempelhof solle mit seiner Vergangenheit anders umgehen als die meisten Flughäfen weltweit, die den Betrieb eingestellt haben, sagte Autor Philipp Meusser. In München-Riem etwa erinnere nichts mehr an den ehemaligen Flugbetrieb. Tempelhof dagegen soll nach dem Willen der Stadtentwickler zu einem Erlebnispark ausgebaut werden, der auch Touristen anlockt. Auf der großen Wiese, auf der die Startbahnen durch eine besondere Bepflanzung sichtbar bleiben sollten, könnten dann auch Zeppeline landen, für die es eine Renaissance geben werde. Denkbar seien dann sogar regelmäßige Verbindungen nach Usedom und Rügen.Philipp Meuser: Vom Fliegerfeld zum Wiesenmeer. Geschichte und Zukunft des Flughafens Tempelhof. Berlin Edition des Quintessenz Verlages, Berlin 2000. 80 Seiten. 52 Abbildungen. 39,80 Mark.

kt

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