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Florida-Chef Olaf Höhn hat 140 Angestellte und liefert bundesweit.

© Mike Wolff

Spandau: Eiscafé Florida wollte Eis in Brandenburg herstellen lassen - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren drohte Spandaus bekanntes Eiscafé Florida damit, seine Produktion nach Brandenburg zu verlagern. Was Rainer W. During darüber schrieb.

Eigentlich wollte der Inhaber des Eiscafés Florida, Olaf Höhn, bereits zum Saisonbeginn im kommenden Jahr die Fertigung an einem neuen Standort aufnehmen, doch für das vorgesehene Grundstück in Staaken fehlen sämtliche Versorgungsanschlüsse. Jetzt droht Höhn damit, die Produktion nach Brandenburg zu verlagern. Aufgrund der hohen Nachfrage müsse die Produktion erweitert werden.

Die Firma ist stetig gewachsen: Das Eis wird nicht mehr nur im Supermarkt und in den Filialen in Spandau und Tegel verkauft, sondern ist selbst in Bayern zu haben. Die Firma bietet sogar einen 18-Stunden-Eis-Express an – bundesweit. Bis zu 140 Mitarbeiter sind im Hochsommer für das Unternehmen tätig.

Ein neuer Standort sollte also her: Mit dem Liegenschaftsfonds und dem Bezirksamt war sich Höhn schnell einig. Im Zeppelin-Gewerbepark am Nennhauser Damm will er für zwei Millionen Euro eine neue Produktionsstätte errichten, Wärme in Kälte umwandeln, Energierückgewinnung betreiben und vielleicht sogar die Nachbarbetriebe mit selbst erzeugtem Strom beliefern. Der Florida-Chef denkt auch an einen Betriebskindergarten mit beheiztem Planschpool und an die Produktion der ersten energieneutralen Eissorte.

Doch vor dem Grundstück befindet sich zwar eine neue Straße, doch darunter befinden sich keine Leitungen für Strom und Gas, Be- und Entwässerung. Ein Jahr werde es wohl dauern, bis die Anschlüsse gelegt sind, hieß es. Zu langsam für den Unternehmer. Höhn denkt nun an Abwanderung. Potsdams Bürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat ihm zwei Grundstücke angeboten, auch Hennigsdorf bietet Alternativen. Zusätzlich prüft der Eismann den Kauf einer bereits vorhandenen Fabrikhalle, um Zeit zu sparen.

„Florida ist ein wichtiges Unternehmen, das wollen wir hierbehalten“, sagt der Sprecher der Spandauer Bauverwaltung, Patrick Sellerie. Gemeinsam mit dem Liegenschaftsfonds wolle man bei den Leitungsbetrieben Druck machen, um den Anschluss des Grundstücks zu beschleunigen. Olaf Höhn will jetzt noch einmal an Baustadtrat Carsten Michael Röding (CDU) schreiben und um einen runden Tisch mit allen Beteiligten bitten. „Ich würde gerne in Spandau bleiben“, so der Florida-Chef. „Aber Potsdam ist auch nicht hässlich.“ Und auch nur ein paar tausend Meter entfernt. Rainer W. During

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren"

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