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Spandau: Roma-Gruppe erhält Rechtsberatung

Die Roma-Familien, die sich seit vier Wochen in Berlin ohne feste Bleibe aufhalten, erhalten jetzt eine kostenlose Rechtsberatung. Das Angebot ist teilweise auch bereits angenommen worden.

Die Familien können zunächst im Flüchtlingsheim in Berlin-Spandau bleiben. Die Gespräche mit den Betroffenen, die in Berlin auf Wohnungen und Arbeit hoffen, gingen weiter, sagte die Sprecherin der Sozialverwaltung, Anja Wollny. Die Behörde habe in der Stadt etablierte Roma gebeten, in dem Konflikt zu vermitteln. Den Familien solle klargemacht werden, dass die Unterbringung in dem Heim nur eine vorübergehende Lösung sei. Eine Räumung durch die Polizei werde es jedoch nicht geben.

Die aus Rumänien stammenden Roma reisten mit einem auf drei Monate begrenzten Touristen-Visum ein. Da ihr Heimatland erst seit 2007 EU-Mitglied ist, sind ihre Rechte noch eingeschränkt. So dürfen sie nicht als Arbeitnehmer tätig sein. Denkbar wäre höchstens die Ausübung eines kleinen Gewerbes. Außerdem müssen sie finanziell selbst für sich sorgen und haben keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung.

Ausweise an Heimbewohner ausgegeben

Nach Angaben der Sprecherin leben in dem Heim mittlerweile 106 Roma, unter ihnen viele Kinder. Um angesichts der begrenzten Kapazität des Hauses zu verhindern, dass sich weitere Angehörige dieser Minderheit dort illegal niederlassen, seien Ausweise an die Bewohner ausgegeben worden. Einige Roma-Familien hatten zunächst in einem Kreuzberger Park campiert und später in einem alternativen Künstlerhaus gewohnt. Einige von ihnen besetzten dann eine Kirche.

Langfristig werde überlegt, in Berlin eine Anlaufstelle für Roma zu schaffen, sagte Wollny. Nach dem Vorbild anderer Städte könnten die Betroffenen dort dann über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt werden. (smz/ddp)

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