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Berlin: Spart Sarrazin sich den BVG-Chef?

Rätselraten, ob und mit wem der Posten besetzt wird

Von Klaus Kurpjuweit

Das Vorstandskarussell bei den unter Sparzwang stehenden Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) dreht sich weiter. Nach Informationen des Tagesspiegel hat Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), der Vorsitzender des BVG-Aufsichtsrates ist, vier Kandidaten für den Posten des Vorstandsvorsitzenden ausgewählt, die er auf der nächsten Sitzung präsentieren will. Die Suche hatte bereits unter Sarrazins Vorgängerin Christiane Krajewski (SPD) begonnen, die auch bereits einen Kandidaten aus ihrer saarländischen Heimat am Haken hatte. Nach dem Wechsel der Koalition waren diese Pläne hinfällig.

Sarrazins Pläne sind der BVG bisher unklar. Unterstützt vom Personalrat hat sich das Unternehmen dafür ausgesprochen, den Vorstand nicht aufzustocken. Derzeit gibt es drei Vorstandsmitglieder, der Posten des Vorsitzenden ist seit dem Weggang von Rüdiger vorm Walde im vergangenen Sommer vakant. Zu den Kandidaten für die Spitze der BVG gehört auch der derzeitige Sprecher des Vorstands, Hilmar Schmidt-Kohlhas. Der ehemalige Gewerkschaftsfunktionär wird von der Arbeitnehmerseite unterstützt.

Ex-Finanzsenatorin Krajewski wollte die beiden anderen Vorstandsmitglieder, Hans-Heino Dubenkropp und Joachim Niklas, kippen, obwohl deren Verträge erst 2003 auslaufen. In diesem Fall wäre eine Abfindung fällig. Umgekehrt verlangt der Senat von der BVG aber, eisern zu sparen. Der Mitarbeiterabbau wird deshalb fortgesetzt.

Sarrazin wollte sich zu seinen Personalvorstellungen auf Anfrage nicht äußern. Insider schließen nicht aus, dass die Suche nach einem neuen Vorstand nur belegen soll, dass es keinen geeigneten – oder bezahlbaren – Kandidaten von außen gibt. Dann könnte das derzeitige Dreiergremium zumindest bis zum nächsten Jahr weitermachen. Ein BVG-Vorstand erhält dem Vernehmen nach mehr als 200 000 Euro im Jahr.

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