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© A. Klaer

Spaßbad: Niemeyers Bad soll neben Potsdams Biosphäre

Brasilianischer Architekt signalisiert Einverständnis mit neuen Plänen. Am Freitag beraten Stadtverordnete über den Schwimmbad-Neubau. Dabei stehen elf Varianten zur Auswahl. Ende November will Bürgermeister Jakobs die Potsdamer bei einer öffentlichen Veranstaltung über die favorisierten Pläne informieren.

Für einen Freizeitbad-Neubau neben der Biosphäre am Bornstedter Feld in Potsdam nach Entwürfen von Star-Architekt Oscar Niemeyer gibt es grünes Licht aus Brasilien. Nach den vorläufigen Plänen sei das Bad mit vier Kuppeln im Bornstedter Feld sogar kostengünstiger und leichter zu realisieren als am Brauhausberg, heißt es im Protokoll zu jüngsten Verhandlungen der Potsdamer Stadtwerke mit Niemeyers Architekturbüro. Der 101-jährige Pritzker-Preisträger besteht jedoch darauf, das Freizeitbad nicht mit der Biosphäre zu verbinden. Pläne, wonach das 50-Meter-Becken in die Orangerie der Tropenhalle ziehen könnte, lehnt Niemeyer derzeit ab. Er wolle „ein abgeschlossenes Projekt“, das dann „ausschließlich seine Handschrift trägt“.

Niemeyers Entwurf sieht die bekannten vier Kuppeln vor sowie ein weiteres Gebäude für die Sport-Schwimmbahnen, Umkleiden und Technik. Gebaut würde es auf dem Areal südlich der Biosphären-Halle, der Haupteingang befände sich an der Georg-Hermann-Allee vis-à-vis der Straßenbahnhaltestelle Buga-Park. Eine direkte Verbindung zwischen Bad und Biosphäre gäbe es nicht – beide Freizeiteinrichtungen könnten allerdings von ihrer Nähe profitieren, hatte Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen jüngst betont.

Während in der Hanglage am Brauhausberg zahlreiche Nutzungen in Kellergeschossen vorgesehen waren, ist dies in Niemeyers Planung für das Bornstedter Feld nicht mehr der Fall. Besonders gut gefallen dem Architekten die Weiträumigkeit des Areals am Volkspark und der Garten, der das Freizeitbad umgeben würde, so das Protokoll. Das Gelände neben der Biosphäre gehört dem städtischen Entwicklungsträger Bornstedter Feld, ist derzeit verwildert und mit rund 40 000 Quadratmetern ebenso groß wie das Areal am Brauhausberg.

Ursprünglich hatte Niemeyer das Kuppel-Bad für den Brauhausberg geplant. Das Vorhaben des Bauherren Stadtwerke war jedoch 2007 gescheitert, weil der damalige CDU-Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns die Förderung ablehnte. Ein Grund: Das Kuppel-Bad von Niemeyer kostet vier bis sechs Millionen Euro mehr als ein Standard-Freizeitbad.

Doch Niemeyers Pläne, für die die Stadtwerke bisher insgesamt 2,3 Millionen Euro ausgegeben haben, liegen jetzt in Potsdam wieder auf dem Tisch. Am Freitagnachmittag werden Stadtverordnete aller Fraktionen, die Beigeordneten, Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sowie externe Experten und Wissenschaftler bei einem Workshop über den Schwimmbad-Neubau beraten. Dabei stehen elf Varianten zur Auswahl. Die endgültige Entscheidung treffen die Stadtverordneten. Ende November will Bürgermeister Jakobs die Potsdamer bei einer öffentlichen Veranstaltung über die favorisierten Pläne informieren.

Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen rechnet damit, dass aus dem Workshop zwei Varianten als Favoriten hervorgehen, die dann umfänglich geprüft werden. Das neue oder sanierte Schwimmbad soll nach bisherigem Zeitplan Anfang 2012 fertiggestellt sein. Ende 2011 läuft die Betriebsgenehmigung für die marode Brauhausberg-Schwimmhalle aus.

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