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Berlin: SPD-Chef Böger will weiterhin den Grenzverlauf am 9. November markieren

Der 13.August 1961 war bekanntlich ein Schreckenstag, der die Berliner in Ost und West in Depressionen stürzte.

Der 13.August 1961 war bekanntlich ein Schreckenstag, der die Berliner in Ost und West in Depressionen stürzte. Der 9. November 1989 war der wohl glücklichste Tag in der Nachkriegsgeschichte der Stadt. Was ist aus der Idee von Klaus Böger vom Frühsommer geworden, zur Erinnerung an dieses Kapitel entlang dem Verlauf der Mauer weisse Tücher zu spannen?

Heute passiert gar nichts. Der SPD-Fraktionschef hatte nie den Trauertag des Mauerbaus im Visier, der sich zum 38. Male jährt, sondern den Freudentag, an dem sie fiel. Das stellte er gestern nach seiner Rückkehr vom Nordsee-Urlaub klar. Also: Die Aktion plant er "ganz bewusst" für den zehnten Jahrestag des Mauerfalls am 9. November.

Mit weissen Tüchern soll markiert werden, wo die Mauer stand, was sie für West und Ost bedeutete und wie es jetzt um die innere Einheit bestellt ist. Zugleich soll damit an die "freiheitliche Ost-Bewegung erinnert werden, die die Mauer weggeputzt hat, an die friedliche Revolution in der DDR", stellt sich Klaus Böger vor.

Es soll eine Aktion sein, die Ost und West zusammenführt: "Wir müssen immer noch die Mauer in den Köpfen abbauen." Deshalb wünscht er sich, dass gerade auch Jugendliche mitmachen, denen gar nicht mehr bewusst ist, dass die Stadt gespalten war. Mit Schulen will er darüber sprechen. Ein Wäschereibesitzer hat ihm bereits angeboten, mehrere tausend weiße Tücher zu spenden. "Von Bettlaken habe ich nie gesprochen, das Wort stand nur in der Presse", sagt Klaus Böger.

Jedenfalls hat er reichlich Post für seine Idee bekommen, "ganz überwiegend zustimmende Briefe, nicht nur aus Berlin". Er sei für Anregungen und die Teilhabe der Bevölkerung, gesellschaftlicher Gruppen und anderer Parteien offen, meint Böger: "Es kann auch eine Menschenkette sein." Der 10. Jahrestag des Mauerfalls dürfe nicht nur mit Festreden in Sälen begangen werden. Ein "überparteilicher Träger" der Aktion wäre Böger recht. Jedenfalls lege er Wert darauf, die Vorbereitungen "nicht in den Wahlkampf zu ziehen".

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