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© David Heerde

Spendenaktion: Safari durch Berlin

Die Tagespflegestätte Goldener Herbst macht Senioren mobil – doch der Bus ist marode.

Pünktlich zum Frühstück um neun Uhr sind alle da. Über eine Stunde hat es gedauert, die 26 Senioren aus ihren Wohnungen abzuholen und in die Tagespflegestätte Goldener Herbst nach Pankow zu fahren. Hier verbringen sie die Zeit bis zum späten Nachmittag, treffen sich zum Gedächtnistraining, basteln oder backen.

In den Fenstern leuchten in der Vorweihnachtszeit Lichterketten, an den Wänden hängen Adventskalender. Vor einem liebevoll geschmückten Baum sitzt ein Dutzend Senioren beim Gesprächskreis. „Unsere Aktivitäten finden jeden Tag um dieselbe Zeit statt“, erklärt Pflegedienstleiterin Sonnhild Sander. Viele der über 50 Besucher der Pflegestätte zwischen 60 und 96 Jahren leiden an Parkinson oder Alzheimer. Je nach Lebenssituation verbringen sie einen oder mehrere Tage der Woche hier. Ein geregelter Ablauf sei dabei sehr wichtig, sagt Sander: Klare Strukturen würden helfen, geistige Fähigkeiten zu erhalten.

Einige Besucher kommen schon seit Jahren in die Einrichtung, die 1994 eröffnete. „Wir bringen die Menschen aus der Einsamkeit in die Gemeinschaft“, sagt Eveline Krepel, die Leiterin der Tagespflegestätte. Nicht alle sind dement – viele sind geistig rege, körperlich aber nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen. Wenn sie nicht in der Pflegestätte sind, kümmern sich Angehörige oder externe Pfleger um sie. „Unser Ziel ist es, den Menschen ein Stück weit ihr normales Leben zu ermöglichen und sie möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu lassen“, sagt Sonnhild Sander. Die vertraute Umgebung sei wichtig, ein Umzug werde im Alter oft nicht mehr gut verkraftet.

Auch Hannelore Altenhenne möchte zu Hause wohnen bleiben. Die 73-Jährige ist alleinstehend und kommt seit dreieinhalb Jahren in die Pflegestätte. Drei Tage die Woche ist die sorgfältig gekleidete alte Dame hier. „Ich bin sehr froh über die Möglichkeit, unter Menschen zu sein“, sagt sie, „ich möchte nicht das Gefühl haben, zu Hause zu versauern.“ Allein würde sie den Weg aus Weißensee nach Pankow und zurück nicht mehr schaffen. Deshalb wird sie morgens abgeholt und gegen 16 Uhr wieder nach Hause gebracht.

Wie ihr geht es vielen der Besucher. Einer der drei für diese Bring- und Abholfahrten benötigten Minibusse braucht nun aber immer mehr teure Reparaturen. Deshalb bittet der Goldene Herbst um Spenden für einen neuen.

Aber nicht nur für diese Transporte oder für Fahrten zum Arzt werden die Busse genutzt – einmal im Monat stehen auch Ausflüge etwa in die Sternwarte oder die Marzahner Gärten an. Besonders im Gedächtnis geblieben ist Hannelore Altenhenne eine Fahrt in den Tierpark. Weil die Senioren den Weg durch den Park nicht mehr allein schaffen würden, bekam der Goldene Herbst eine Sondergenehmigung: Der Minibus durfte auf den Wegen langsam durch den Park fahren. „Vom Auto aus haben wir alle Tiere wunderbar gesehen“, schwärmt die resolute alte Dame. „Ich würde da auch gern nochmal hin.“ Patricia Hecht

Spendenkonto: Der Tagesspiegel e.V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!“, Berliner Sparkasse, Kto.-Nr.: 2500 309 42, Bankleitzahl 100 500 00. Bitte notieren Sie Namen und Anschrift für den Spenden beleg.

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