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Vorgestellt wurde die neue U-Bahn schon viele Monate vorher - hier in Westend, am Bahnhof Olympia-Stadion.

© Sven Darmer/Davids

Sperrungen bei der U-Bahn: Wer zu spät kommt, fährt nach Pankow

Berlin wird dieser Tage wieder von einem besonders unangenehmen Zeitgenossen heimgesucht: U-Bahn-Sperrungen. Unser Autor hat sich heute durch die gesperrten Bahnen geschlagen. Ein Erlebnisbericht.

Das ist der falsche Zug: Statt Richtung Zoo fährt er  am  Bahnhof Wittenbergplatz in die Gegenrichtung ab nach Pankow. „Was ist hier los?“ will ein Fahrgast im Zug von einem Mitfahrer wissen. Und dieser kann helfen: Wegen Bauarbeiten hat die BVG den Verkehr auf der U 2 seit Montagabend zwischen Wittenbergplatz und Bismarckstraße unterbrochen; Fahrgäste müssen auf den Busersatzverkehr ausweichen. Die Informationen dazu sind noch verbesserungsfähig.

Normalerweise kann man am Wittenbergplatz aus den Zügen der U 3 von Krumme Lanke auf der gegenüberliegenden Bahnsteigseite in die U 2 gen Pankow umsteigen. Jetzt aber fahren die Züge nach Pankow am anderen Bahnsteig auf dem Gleis ab, auf dem sonst die Züge Richtung Bismarckstraße/Ruhleben fahren. Während die S-Bahn seit der Sperrung der Nord-Süd-Strecke vor Umsteigebahnhöfen mit Durchsagen auf den unterbrochenen Verkehr hinweist, gibt es bei der BVG im Zug keine Information auf den Baustellenverkehr.

Und am Bahnsteig ist das „Informationssystem“ Daisy schwarz; kein Hinweis, dass der Zug jetzt von einem anderen Gleis fährt. Die Hinweisschilder an den Treppenabgängen sind so geschickt seitlich am Geländer angebracht, dass man sie leicht übersieht. Und auch auf dem Bahnsteig, auf dem der Zug  aus Pankow ankommt und dann zurück fährt, sind die Durchsagen rar. Einmal ist  bei der Probefahrt der Hinweis zu hören, dass der Zug statt Richtung Ruhleben zurück nach Pankow fährt. Wer später kommt und nicht mehr auf die dort immerhin funktionierende Daisy-Anzeige sieht, steigt in den Zug – und fährt mit zurück gen Pankow.

Zwei Busse statt acht Wagen

In der Vorhalle war BVG–Personal zu sehen, das darauf wartete, angesprochen zu werden. Auf den Bahnsteigen dagegen mussten sich die Fahrgäste gegenseitig helfen.

Etwas besser werden die Fahrgäste immerhin am Umsteigebahnhof Zoologischer Garten geführt. Dort weisen den Fahrgästen, die von der S- oder Regionalbahn kommen, Schilder deutlich sichtbar den Weg zu den Ersatzbussen. Dass diese rappelvoll sind, weil die BVG zu meinen scheint, einen Zug aus acht Wagen durch zwei Busse ersetzen zu können, die am Ausgang warteten, muss man wohl aushalten.

Kleiner Trost: Am nächsten Montag sollen die Bahnen wieder fahren. Bis dann am 16. April  wieder wegen Bauarbeiten der Abschnitt Wittenbergplatz–Gleisdreieck der U 2 unterbrochen werden wird. Hier bleibt dann viel Zeit, um den Ersatzverkehr zu üben. Erst am 20. November sollen dann auch hier wieder die U-Bahnen rollen.

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