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Wo segelt es sich am Schönsten? Der ADAC hat es getestet.

© dpa

Sportboothäfen im Test: Werder segelt an die Spitze

Der ADAC hat alle Marinen der Havelseen getestet. Die Mindestansprüche sind überall erfüllt – dennoch hängt Werder in der Bewertung die Potsdamer Marinen ab.

Werder liegt mit der Ausstattung seiner Sportboothäfen vorn. Das hat eine Klassifizierung der Marinen zwischen Potsdam und Brandenburg (Havel) ergeben, die der Automobilclub ADAC im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Demnach gibt es nirgendwo sonst im Revier Marinen mit einer so guten technischen Ausstattung und Freizeitinfrastruktur wie in Werder.

Der ADAC hat 124 der 140 Anlagen besucht und – ähnlich wie die Hotelsterne – Steuerräder in den Leistungsklassen „Technik und Service“ sowie „Verpflegung und Freizeit“ vergeben. Bis zu fünf Steuerräder gab es in jeder Kategorie. Nun wurde das Ergebnis in der Marina am Tiefen See in Potsdam vorgestellt.

Ziel der Klassifizierung, die von der kommunalen Wassersportinitiative „Wir“ veranlasst wurde, ist Transparenz für Wassertouristen, wie es hieß. So spielte bei der Bewertung eine Rolle, ob getankt werden kann, eine Slipanlage vorhanden ist und Fäkalien entsorgt werden können. Geprüft wurde auch, ob eine Hafencrew hilft, ob Läden, Gaststätten oder Imbissstände, Grillplätze, Saunen, Strände, Fahrradleihstationen oder Spielplätze in der Nähe sind. Zwei Steuerräder kennzeichnen in der Bewertung ein Standardangebot.

Potsdam kann mit Werder nicht mithalten

In Werder waren elf Marinen besser: Acht erhielten bei „Technik und Service“ drei, eine vier und die Marina Havelauen sowie die Marina Zernsee sogar fünf Steuerräder für die technische Infrastruktur. Zum Vergleich: Von den 14 in Potsdam getesteten Marinen schafften fünf gerade mal drei Sterne, eine vier Sterne, der Rest blieb darunter. Auch im Bereich „Verpflegung und Freizeit“ liegt Werder vorn. Sieben Marinen erhielten drei, eine vier und das Resort Schwielowsee als einzige fünf Sterne für seinen Hafen, der mit dem Wellness- und Gastronomiebereich des Resorts verknüpft ist.

Die Mischung machts - auch bei Marinen

Sieben Kommunen zwischen Potsdam und Brandenburg/Havel haben sich vor einigen Jahren in der „Wir“-Initiative zusammengeschlossen, um den Havelabschnitt gemeinsam touristisch zu entwickeln. Nachdem in den vergangenen Jahren die Vermarktung, unter anderem mit Revierkarten, im Vordergrund stand, sei jetzt die Qualität ein zunehmendes Thema, sagt „Wir“-Mentor Matthias Wedepohl. Bei der Kategorisierung sei es nicht darum gegangen, möglichst viele Spitzenbewertungen zu erlangen. „Wir wollen, dass die Gäste wissen, was sie in den Sportboothäfen ungefähr erwartet.“ Die Ansprüche der Urlauber würden je nach individuellen Vorlieben variieren, so Wedepohl. „Man will ja auch nicht immer in ein Fünf-Sterne-Hotel.“ Die Qualität eines Reviers zeichne sich deshalb durch eine gute Mischung unterschiedlicher Ausstattungskategorien aus. Das sei für die Potsdamer und Brandenburger Havelseen der Fall. Ein Großteil der Anlagen liege im Mittelklassebereich, aber auch höherklassige Angebote wie in Werder seien zu finden.

Alle Marinen im Havel-Revier genügen Mindestansprüchen

Der ADAC hat sein Bewertungssystem seit zehn Jahren ausgebaut. Europaweit seien inzwischen 1200 Häfen zertifiziert worden. Dass der Club, wie jetzt an der Havel, ein ganzes Revier testet, ist aber eine Premiere. Axel Brinkmann, ADAC-Vize für Sportschifffahrt, resümiert, die Potsdamer und Brandenburger Havelseen seien bei den deutschen Binnenrevieren „weit vorn dabei“. „Alle kommerziellen Anlagen bieten einen guten Service.“

Engpässe gebe es am ehesten bei Sportboothäfen, die von Vereinen betrieben sind. „Dort sind Gäste vielleicht auch gar nicht gewollt.“ Unterm Strich würde aber jede der 124 zertifizierten Marinen den Mindestansprüchen genügen.

Mehr Informationen unter www.marinafuehrer.adac.de

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