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Berlin-Fahne als Glücksbringer. Senator Henkel mit Schütze Leopold Rupp.

© dapd

Sportler mit Behinderungen: Berlin verabschiedet Paralympioniken nach London

Paralympics zum Anfassen, die gab es am Dienstag bei der Verabschiedung der 18 Berliner Athleten aus dem 150 Sportler starken Kader der deutschen Paralympioniken im Unfallkrankenhaus Berlin Marzahn.

Malte will Mandeville. Der Erste ist zwölf Jahre alt, kommt aus Marzahn und ist Schüler. Das Zweite ist ein großes Plüschmaskottchen der Paralympischen Spiele vom 29. August bis 9. September in London. „Es tut mir sehr leid“, vertröstet der britische Gesandte Andrew Noble den Jungen, „ich brauche Mandeville noch für weitere Events, es ist mein einziger, aber guck doch bitte mal im Internet, da kannst du ihn bestellen.“ Paralympics zum Anfassen, die gab es am Dienstag bei der Verabschiedung der 18 Berliner Athleten aus dem 150 Sportler starken Kader der deutschen Paralympioniken im Unfallkrankenhaus Berlin Marzahn (UKB).

„Sie können sich freuen auf gut organisierte Spiele, und London ist erstaunlich relaxed“, sagte Frank Henkel. Der Berliner Bürgermeister, CDU-Landeschef und Senator für Inneres und Sport, war schon bei Olympia, und er fährt auch zu den Spielen der Leistungssportler mit Behinderungen. Im „Deutschen Haus Paralympics“ im Museum of London, Docklands, an der Canary Wharf, wird am 5. September auch zum Berliner Themenabend geladen, der „Berlin Night“. Doch erst mal gab Henkel auch dem BVG-Mitarbeiter und sehbehinderten Leichtathleten Matthias Schröder mit seinem Guide Tobias Schneider sowie der nach einer Krebserkrankung beinamputierten Schwimmerin Christiane Reppe eine Berliner Flagge als Glücksbringer mit. „Ich habe mich mit meinem pinken Badeanzug in dem coolen Werbefilm vom TV-Sender Channel 4, der heißt ,Paralympics - Meet the Superhumans (Annotated Version)’, auf Youtube im Internet wiedererkannt“, sagt die Studentin der Wirtschaftspsychologie. Reppe ist auch Model auf Paralympics-Plakaten von ARD und ZDF. Bei dem Event mit hunderten Gästen gab es auch Musik, Gegrilltes, Grießbrei, Obst und Probe-Reiten im Garten.

Die mehrfache Medaillengewinnerin Kirsten Bruhn war wie Ex-Turner Ronny Ziesmer Talkgast auf der Bühne. Bruhn wird während der Spiele von einem Team des Filmemachers Andreas Schneider begleitet, für den Actiondokumentar-Kinofilm „Gold“, ein Projekt der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV. Ihr gehört auch die Klinik in Marzahn an. DGUV-Hauptgeschäftsführer Joachim Breuer sagte auf der Bühne, er freue sich auf das internationale Jugendmedienprojekt „Paralympics Zeitung/Paralympic Post“, das die Versicherung als Förderer seit 2004 weltweit mit dem Tagesspiegel organisiert. Und auf Weltrekordschwimmerin Kirsten Bruhn als künftige Mitarbeiterin im UKB-Presseteam. Breuers Vorstandsvorsitz-Kollegin Marina Schröder begrüßte Gäste wie Ex-Sportsenator Ehrhart Körting, neuer Präsident des Behinderten-Sportverbandes Berlin (BSB). Auch der frühere Schulstaatssekretär Thomas Härtel und Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, sowie Feuerwehrchef Wilfried Gräfling und der Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses Berlin, Flottenarzt Wolfgang Titius, sahen sich umgebaute, behindertengerechte Motorräder, Handbikes und Autos an. In der Halle dribbelten Alba-Spieler und Rollstuhlbasketballer. Landessportbund-Präsident Klaus Böger überreichte Schecks zur Sportlerförderung.

Hausherr Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des UKB, betonte, wie wichtig Paralympioniken wie Marianne Buggenhagen, Daniela Schulte und Katharina Krüger als Vorbilder für Patienten seien. Auch viele am Rückenmark Verletzte verfolgten das Programm: In einer Art Open-Air-Krankenhaus, vom Krankenbett aus, im Klinikzelt unter blauem Himmel.

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