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Sportstätten: Frisch sanierte Sporthalle hält kein Eis aus

Die Sporthalle in der Lobeckstraße in Kreuzberg ist eigentlich in gutem Zustand. Trotzdem konnte Ende Januar kein Training stattfinden - das Dach kann nicht mehr als zwei Zentimeter Eis tragen.

Von Fatina Keilani

Bis 2010 wurde die Sporthalle in der Kreuzberger Lobeckstraße saniert - Tribüne und Hallenfußboden wurden erneuert, danach Fenster, Heizung und Umkleiden. Trotzdem kann weder Trainings- noch Turnierbetrieb dort stattfinden - weil das Dach in den vergangenen Tagen Schnee und Eis nicht tragen konnte. Für die Sanierung würden rund 300 000 Euro benötigt. Der Fußballclub BFC Südring gehört zu den Betroffenen. "Der Trainings- und Turnierbetrieb ist lahmgelegt", bestätigt Jugendleiterin Renate Reiche. "Wir sind sehr eingeschränkt."

Für Februar seien zwei Turniere geplant, doch ob sie stattfinden könnten, sei ungewiss.Trainingszeiten in Berliner Sporthallen sind ohnehin allgemein sehr selten. Ist eine Halle nicht benutzbar, erhöht das den Druck auf alle weiteren. Laut Stadtrat Peter Beckers (SPD) gelingt es in Kreuzberg aber durchaus, Ausweichhallen zu finden. So wurde ein Mädchenfußballturnier von der Lobeck- in die Flatow-Halle verlegt. Kreuzberg habe fast 90 Sporthallen, aber auch 150 Sportvereine mit 30 000 Mitgliedern, sagt Beckers. Kapazitäten seien knapp, man nutze jeden Quadratmeter, der zu kriegen sei.

Marode Turnhallen sind ein Dauerthema in Berlin. Laut Sportstättensanierungsprogramm des Senats haben die Bezirke im Jahr 2012 alle zugewiesenen Mittel ausgegeben; für das Jahr 2013 standen ihnen weitere neun Millionen Euro zur Verfügung. Wie viel sie davon ausgegeben haben, wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wenn der neue Bericht über den Stand der Sportstättensanierung erscheint.

Für die Jahre 2014 bis 2017 hat sich laut Senat ergeben, dass sich der mittelfristige Bedarf für die von den Sportämtern verwalteten Sportanlagen erhöht hat und zwar von rund 104,6 Millionen Euro (Stand November 2012) auf rund 116,2 Millionen (Januar 2013) .

Renate Reiche baut derweil Luftschlösser: "Mein Traum ist eine dreistöckige Halle mit zwei Mal Holzboden und einmal Kunstrasen. Aber da muss ich wohl weiter träumen."

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