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"Futur 25" lockt Berliner nach Friedrichshain an die Spree.

© Kitty Kleist-Heinrich

Spree-Festival: Kultur-Spektakel würdigt 25 Jahre Einheit

Das dreitägige Festival "Futur25" will im September das vereinte Deutschland feiern - mit Musik, Kultur und einer Wasser-Show

"So frei, lebendig und verrückt sein wie Berlin – unbezahlbar". Der Slogan einer Kreditkartenwerbung fährt auf Bussen vorbei, prangt auf Plakaten und ziert Litfaßsäulen. Das ist das Image, das Berlin inzwischen in der ganzen Welt hat.

Ein Image, sagt Björn Döring, das es in dieser Form erst seit 25 Jahren gibt.

"Nach der Wende, in der Transitionsphase, da wurde das Bild eines neuen Deutschland geschaffen." Der 44-Jährige ist Musik-Kurator des dreitägigen Festivals „Futur 25“, das vom 4. bis 6. September die vergangenen 25 Jahre Deutsche Einheit feiern will.

Aus ehemaligem Mauerstreifen wird Partyzone

Das Festival wird organisiert von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zusammen mit dem Bundesinnenministerium. Es soll so etwas wie ein Volksfest werden. „Vom Kalauer schmetternden Opa bis hin zum Enkelsohn, der zwar von DDR kaum etwas weiß, aber dafür zum Deutschland von morgen beitragen wird, sollen sich alle eingeladen fühlen“, sagt bpb-Präsident Thomas Krüger (SPD).

Ausstellungen, Workshops, Zeitzeugen-Boote, moderierte Busshuttle-Touren zu „Orten des Geschehens von damals“ und eine Wasserschau – allesamt gratis – sollen Menschen jeglicher kultureller Couleur und jedes Alters anziehen. Der sonst hauptsächlich von Touristen umschwärmte Bereich des ehemaligen Mauerstreifens zwischen Kreuzberg und Friedrichshain wird damit temporär zur Partyzone, "zum Erwachsenen-Zirkus", wie Krüger sagt.

Bei den Workshops sollen alle mitreden dürfen

Was die Events so besonders macht? "Alles wird unheimlich partizipativ und diskursiv", sagt der bpb-Chef,

der selbst von 1990 bis 1994 Familiensenator in Berlin war. Nicht nur dem Gestern nachhängen wolle das Festival, sagt er. Besonders der Gegenwart will es sich widmen – und alle, wirklich alle, sollen mitreden dürfen. Gerade deshalb, so Krüger, wurde auch die Jugendkonferenz mit dem stilistisch passenden Namen "#MachtZukunft" in das Festival-Programm eingebettet.

Die Konferenz wird als "intergenerativer Dialog" angekündigt. Laut Mitorganisator Max Schmidt – selbst ein nach 1990 Geborener – sollen hier engagierte Jugendliche mit erfahrungsreichen Teilnehmern jenseits der "30plus", über die Zukunft Deutschlands diskutieren.

"Es wird dabei nicht nur um die zusammengewachsene Republik gehen", sagt Schmidt, "sondern auch um Zuwanderungs- und Flüchtlingsthemen."

Futur 25, 4.–6. September, Hauptveranstaltungsort ist das Radialsystem V, Holzmarktstraße 33, Friedrichshain. Weitere Programmpunkte finden im benachbarten Yaam und entlang der Spree bis zur Oberbaumbrücke statt. Der Eintritt ist frei.

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