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Berlin: "Spreedreieck": Büros und Wohnungen statt "Tulpenbeete"

Während das Bezirksamt Mitte Freiflächen an der Friedrichstraße als Plätze und Grünanlagen erhalten möchte, setzt der Senat auf neue Gebäude. Der Konflikt hat dazu geführt, dass der Senat dem Bezirk die Planungshoheit entzog.

Während das Bezirksamt Mitte Freiflächen an der Friedrichstraße als Plätze und Grünanlagen erhalten möchte, setzt der Senat auf neue Gebäude. Der Konflikt hat dazu geführt, dass der Senat dem Bezirk die Planungshoheit entzog. Das ist bei Gebieten "mit außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung" möglich. Im Fall des etwa 1800 Quadratmeter großen Grundstücks "Spreedreieck" zwischen Friedrichstraße und Spreeufer war das 1997 der Fall, auf dem noch unbebauten Platz Friedrichstraße, Ecke unter den Linden in diesem Jahr.

Auf dem nahe dem Bahnhof Friedrichstraße gelegenen, mit rund 1800 Quadratmetern winzig kleinen Spreedreieck favorisiert der Senat Wohn- und Geschäftsgebäude. Für das Grundstück bereitet er derzeit einen Bebauungsplan vor. Noch bis kommenden Freitag läuft ein Beteiligungsverfahren. Bürger können zum Bebauungsplanentwurf Stellung nehmen, der in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in der Behrenstraße 42 ausliegt. Über ihn muss das Abgeordnetenhaus, nicht wie sonst üblich die Bezirksverordnetenversammlung, abstimmen.

Die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Petra Reetz, geht davon aus, "dass das Abgeordnetenhaus das abnickt". Zumindest die PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat aber bereits angekündigt, gegen den Plan zu stimmen. Am Spreedreieck liegt auch der denkmalgeschützte "Tränenpalast". Er soll Teil der Bebauung werden. Noch hat die Finanzverwaltung das Grundstück nicht zum Verkauf ausgeschrieben.

Reetz bezeichnete das Spreedreieck als Filetgrundstück am "Eingang zur Stadt". "Wir wollen, dass es auch bebaut wird", sagte sie. "Der Senat will dort kein Tulpenbeet". Mittes Baustadtrat Thomas Flierl (PDS) warnt hingegen vor einer zu großen "Verdichtung der Friedrichstadt" und bemängelt den Schwund an Grün- und Freiflächen. Zudem kritisiert er das Vorgehen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Sie sei nicht bereit, mit dem Bezirksamt "über Inhalte zu diskutieren". Die PDS warf dem Senat vor, "fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit" an den Plänen gearbeitet zu haben.

tob

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