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Sprengung in Rudow: ...und der Schornstein fällt

Nach zwei vergeblichen Versuchen hat es nun endlich geklappt: Gegen 11 Uhr wurde das stillgelegte Heizkraftwerk in Rudow zum Einsturz gebracht. Wir zeigen Ihnen wo - und wie der Schornstein fällt. Als Video.

Berlin - Die Detonation mehrerer Sprengladungen brachte zunächst das Kesselhaus zum Einsturz, eine Viertelstunde später folgte der 100 Meter hohe Schornstein des ehemaligen Heizkraftwerks im Minzeweg. Dieser sackte nach einer Detonation in sich zusammen. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Sprengung. Aus Sicherheitsgründen wurde die nahe gelegene Autobahn 113 zwischen Johannisthaler Chaussee und Stubenrauchstraße zeitweise in beiden Richtungen gesperrt.

Die Sprengung sei so verlaufen wie geplant, sagt ein Sprecher des Entsorgungsunternehmens Stuckenberger. Die Fallrichtung habe gestimmt, die Staubentwicklung sei erfolgreich durch einen Wassernebel unterbunden worden.

Misslungene Sprengungen beschädigten Wohnhäuser

Der Sprecher des Berliner Landesamts für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit, Robert Rath, betonte, bei der diesmaligen Sprengung sei eine Fachfirma beauftragt worden, die einen anderen Explosivstoff benutzt habe. Auch habe ein nach den zwei fehlgeschlagenen Versuchen beauftragter externer Fachmann einen neuen Sprengplan berechnet. Dadurch sei deutlich weniger Sprengstoff benötigt worden als bei den vorangegangenen Versuchen.

Bei den misslungenen Sprengversuchen Ende März, die das Kesselhaus nicht zum Einsturz gebracht hatten, waren rund 40 umliegende Wohnhäuser durch die Druckwelle und herumfliegende Teile beschädigt worden. In einem Fall hatten nach Angaben Raths die Sprengzündungen nicht funktioniert, beim zweiten Mal fiel nur ein Teil des Stahlskelettbaus in sich zusammen. Später wurde bekannt, dass für den damals eingesetzten Sprengstoff noch das Zulassungsverfahren in Deutschland läuft.

Für die dritte Sprengung waren die Sicherheitsvorkehrungen stark erhöht worden. Um die Sprengstelle galt eine Sicherheitszone mit einen Radius von 150 Metern. In diesem Bereich mussten die Anwohner ihre Häuser verlassen. Auch wurden acht Meter hohe Schutzwälle um das Heizkraftwerk aufgeschüttet, um die Druckwelle zu mindern.

Karte des Heizkraftwerks Rudow vor seiner Sprengung:

(tso/ddp)

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