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Berlin: Sprung ins kalte Wasser

Vier Sommerbäder im Test: Wo es die schnellsten Rutschen, die freundlichsten Bademeister und die leckersten Pommes gibt Unsere 14-jährige Praktikantin Jessica Haak hat es für den Tagesspiegel und den Kinderkanal ausprobiert.

Vom 4. bis zum 15. Juni hat die 14-jährige Jessica Haak ein Schülerpraktikum beim Tagesspiegel absolviert – als eine der Protagonistinnen für die KiKa-TV-Serie „Die Hauptstadtpraktikanten“. Ihre Aufgabe: vier Berliner Schwimmbäder testen.

SOMMERBAD HUMBOLDTHAIN

Die erste Station meines Schwimmbad-Checks führt mich nach Gesundbrunnen ins Sommerbad Humboldthain. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit. Trotz kühler Temperaturen wage ich mich ins saubere und klare Wasser, das mit 21 Grad meinen Kreislauf auf Trab bringt. Das Kombibecken bietet sportliche 50-Meter-Bahnen und einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich. Ich teste die Rutsche, sie ist leider ein bisschen langsam. Für die Kleinen gibt es ein Planschbecken, in dem allerdings außer flachem Wasser nicht viel geboten wird. Die Mitarbeiter sind nett und hilfsbereit. „Egal wie kalt das Wasser ist – ich springe rein, um Leben zu retten“, sagt ein Bademeister enthusiastisch. Ich darf mir sogar sein Megaphon ausleihen, um meine Mitpraktikanten herbeizurufen.Danach entspannen wir uns auf der großen Liegewiese, die etwas zu schattig ist. Die Umkleidekabinen wirken ungeputzt und sind schwer zu öffnen. Zumindest für meine Mitpraktikantin Pia, die sich versehentlich eingeschlossen hat. Zum Schluss testen wir noch die Pommes. „Täglich verkaufen wir circa 150 Kilo“, sagt ein Mann hinter der Theke des Kiosks. Mir sind sie ein bisschen zu labberig – und zu wenig gesalzen. (Wiesenstraße 1, Gesundbrunnen)

Gesamturteil: 3 +

PRINZENBAD

Danach geht’s nach Kreuzberg ins Prinzenbad. Zum Glück kommt die Sonne raus, aber kühl ist es immer noch. Deshalb freue ich mich, dass es hier zwei auf 24 Grad beheizte Becken gibt: ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche und ein 50-Meter-Becken. Die Rutsche ist zwar klein, macht wegen der zahlreichen Wasserdüsen aber Spaß. Die Bademeister sind nicht so gesprächig. Leider ist es überall, im Wasser, auf der Liegewiese und selbst in den Umkleidekabinen, nicht besonders sauber. Im Wasser schwimmen Pflaster, Blätter und Haare. Dass Schlösser für die Schließfächer mitgebracht oder gekauft werden müssen, nervt. Die Pommes sind etwas zu teuer und schmecken nicht besonders. Beliebt ist das Bad besonders bei Berufstätigen, die hier schon ab sieben Uhr früh Bahnen schwimmen können. (Prinzenstraße 113-119, Kreuzberg)

Gesamturteil: 3 -

SOMMERBAD PANKOW

Voller Vorfreude begebe ich mich nach Pankow, da ich schon von den zahlreichen Attraktionen im Sommerbad gehört habe. Leider sind die drei Riesenrutschen ausgerechnet an diesem Tag geschlossen. Auf dem hohen Sprungturm zeigen mir ein paar Jugendliche Kunststücke vom Siebenmeterbrett. Am beliebtesten ist der Strömungskanal im Erlebnisbecken. „Ich finde das Wasser angenehm“, sagt der neunjährige Christopher. Angesichts seiner klappernden Zähne nehme ich ihm das nicht ganz ab. 20,5 Grad sind es, ich verzichte heute lieber auf einen Selbsttest. Das 50 Meter lange Schwimmbecken mit sechs Startblöcken bietet eine gute Möglichkeit, fit zu bleiben. Das große Kinderbecken sorgt für den nötigen Spaß bei den kleinen Badegästen. Die Wasserqualität wird sorgsam kontrolliert: pH-Wert, Keimabtötung, Wassertemperatur – alles haben die Bademeister im Blick. Die Pommes bestehen den Test am besten. Sie sind goldbraun und knackig. Leider gibt es für die Hygiene Abstriche. Der sanitäre Bereich scheint weder gewischt noch geputzt zu sein. (Wolfshagener Straße 91-93, Pankow)

Gesamturteil: 2 +

STRANDBAD WANNSEE

Meine letzte Station ist das Strandbad Wannsee. Direkt nach dem Reinkommen sehe ich den großen See. Da kommen gleich Urlaubserinnerungen auf. Ich gehe die Treppen zum Strand hinunter und fühle mich wie an der Ostsee. Feiner Sand, so weit das Auge reicht. Am liebsten würde ich sofort eine Sandburg bauen. Eine frische Brise weht mir um die Nase. Statt Möwen gibt es zutrauliche Enten. Sogar Palmen stehen hier – und viele Strandkörbe. Das Plätschern der Wellen wirkt beruhigend. Das Wasser fühlt sich nicht kalt an und sieht für einen See sauber aus. Auch sonst hat die Anlage einiges zu bieten: einen Bootsverleih, Sonnendecks, einen Friseur und einen FKK-Abschnitt. Mitten im Wasser steht eine Rutsche. Die Umkleiden und der sanitäre Bereich sind in Ordnung. Negativ fallen mir nur die Pommes auf. Sie sind versalzen. Dafür macht der Imbiss Werbung für seine Spezialität, den Wannburger. Das Geheimrezept der Köchin: „Hauptsache, mit Liebe gemacht.“ Das Strandbad Wannsee gewinnt eindeutig den Schwimmbad-Check. (Wannseebadweg 25, Nikolassee)

Gesamturteil: 1 -

Jessica Haak

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