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Berlin: Staatsanwalt erneut bei Alba und Hertha

Zweite Durchsuchung wegen Freikarten-Vergabe

Die Berliner Staatsanwaltschaft lässt nicht locker. Die Ermittlungen wegen der Vergabe von Freikarten für Sport- und Kulturveranstaltungen an Politiker in Berlin und Brandenburg, die seit Februar 2006 laufen, gehen weiter. Dabei wurden die Geschäftsräume von Hertha BSC, Alba und einer privaten Veranstaltungsfirma ein zweites Mal durchsucht.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jürgen Just, bestätigte dies auf Anfrage. Die Aktion habe bereits im Oktober stattgefunden, und es seien weitere Unterlagen sichergestellt worden. Der Verdacht der Vorteilsgewährung richte sich gegen die drei genannten Unternehmen. Welche Amtsträger sich möglicherweise der Vorteilsannahme schuldig gemacht haben, werde noch geprüft. Bisher sei kein Ermittlungsverfahren gegen Einzelpersonen in Vorbereitung, sagte Just. Nach einer ersten Durchsuchungsaktion im April sollen 100 bis 150 Politiker, Staatssekretäre und andere Amtsträger ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten sein.

Die betroffenen Sportveranstalter sehen diese Ermittlungen nach wie vor gelassen. „Wir haben nichts zu verbergen“, sagte gestern Axel Bahr, Sprecher des Basketballverein-Sponsors Alba. „Bei uns ist das überhaupt kein Thema“, erklärte Hertha-Sprecher Hans-Georg Felder. Der Senat verwies mehrfach auf die bundesweit übliche Praxis der Vergabe begrenzter Freikartenkontingente für Sport- und Kulturveranstaltungen an Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Als Eigentümer der Max-Schmeling-Halle und des Olympiastadions habe man sogar einen Rechtsanspruch auf Gratiskarten. Auch Hertha und Alba halten die Freikarten-Vergabe für strafrechtlich nicht relevant. za

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