zum Hauptinhalt

Berlin: Staatsbesuch von Scharon: Sicherheitsstufe 1 beim Kurzbesuch des israelischen Ministerpräsidenten

Die Polizei hat für den Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Scharon am Donnerstag Sicherheitsstufe 1 verhängt. Mindestens 2000 Polizisten werden den Politiker bei seinem Kurzbesuch schützen.

Die Polizei hat für den Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Scharon am Donnerstag Sicherheitsstufe 1 verhängt. Mindestens 2000 Polizisten werden den Politiker bei seinem Kurzbesuch schützen. Alle Details werden streng geheimgehalten, denn Scharon gilt als einer der weltweit am gefährdetsten Menschen. Zu vergleichen ist der Aufwand, den die Polizei am Donnerstag treiben wird, nur noch mit dem Besuch des iranischen Präsidenten Chatami im vergangenen August. Damals sicherten 4400 Polizisten den Staatsbesuch, etwa 2000 waren es bei US-Präsident Clinton. Ursprünglich wollte Scharon schon im Juni nach Berlin kommen. Nach dem Attentat auf die Disko in Tel Aviv hatte der Ministerpräsident seinen Besuch abgesagt. Damals waren nach Informationen des Tagesspiegels Bundespresseamt und die anderen beteiligten Behörden sehr erleichtert. Durch die vielen Toten des Anschlags war die Atmosphäre extrem aufgeheizt, mittlerweile hat sich die Lage wieder etwas entspannt.

Erleichtert wird der Besuch am Donnerstag dadurch, dass Scharon nicht in Berlin übernachtet. So entfällt zumindest die Abriegelung und Bewachung eines Hotels. Besonders gefährdete Personen wie Clinton oder Chatami schliefen in der Vergangenheit immer im Hotel Interconti in der Budapester Straße, die dann für jeglichen Verkehr gesperrt worden war.

Landen wird Scharon morgens auf dem militärischen Teil des Flughafen Tegels, der auch von der Bundeswehr benutzt wird. Am Abend wird er von dort auch wieder die Stadt verlassen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Scharon alle Wege in der Stadt mit Hubschraubern des Bundesgrenzschutzes zurücklegen - und zwar in einer von drei parallel fliegenden Maschinen. Durch den gleichzeitigen Flug mit drei äußerlich identischen Maschinen soll möglichen Attentätern ein Beschuss erschwert werden. Von innen jedoch ist die "Präsidentenmaschine", wie sie beim BGS in Blumberg heißt, mit Ledersitzen und -verkleidung ausgestattet.

Das Programm werde aus Sicherheitsgründen ganz kurzfristig festgelegt, hieß es beim Bundespresseamt. "Da sind irre viele Stellen beteiligt", sagte ein Mitarbeiter. In wieweit Straßen gesperrt werden, will die Polizei noch nicht verraten. Klar ist nur, dass die Sperren bei den einzelnen Programmpunkten weiträumig und rigoros sein werden. Der damalige Innensenator Werthebach hatte nach dem Chatami-Besuch im vergangenen Jahr ein zentrales Verkehrsmanagement für die Stadt gefordert. Denn durch spezielle Ampelprogramme könnte der Verkehr in der Nähe gesperrter Straßen besser gesteuert werden. Beim Chatami-Besuch war der Verkehr in der Innenstadt nach einigen Bombendrohungen völlig zusammengebrochen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false