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Berlin: Stadt der Abenteuer

200 Tagesspiegel-Leser erlebten bei Geheimnistouren bizarre Tropfsteingewölbe und andere verborgene Reize Berlins

Oft ist das Abenteuer in Berlin nur ein paar Stationen mit der S- und U-Bahn entfernt: Tropfsteine im Kegel der Taschenlampen unterm Schloßplatz, ein Spaziergang zu Hänsel und Gretels Knusperhäuschen hinter dem Vorhang der Deutschen Oper, Comic-Zeichner in Aktion, Experimente im Kinder-Chemielabor – oder ein bisschen Stöbern in alten Radio- und TV-Sendungen der DDR. 200 junge und ältere Tagesspiegel-Leser haben solche Berlin-Ausflüge in den vergangenen zwei Wochen mit unserer Hilfe erlebt. Aber zuvor brauchten sie ein bisschen Glück – sie wurden ausgelost. Denn hunderte Leser hatten sich Ende November beworben für unsere fünf Geheimnistouren ins verborgene Berlin, die wir zuvor organisiert und auf einer Sonderseite vorgestellt hatten.

Den Anlass boten zwei Taschenbücher: „Geheime Orte in Berlin“ und „Geheime Orte für Kinder“ – vom Tagesspiegel und dem Nicolai-Verlag gemeinsam herausgegeben. Sie stellen 55 ungewöhnliche Exkursionen hinter die Kulissen der Stadt vor und geben jede Menge Tipps, was man tun muss, um normalerweise verschlossene Türen zu öffnen und sich seine eigene Geheimnistour zu organisieren. Die Bücher verkaufen sich rasch und wurden erst jüngst aktualisiert und erweitert – weshalb wir als Bonbon zur Neuauflage fünf Exkursionen daraus angeboten haben.

Enge Luke, fester Griff: Die Tour in die Unterwelt war besonders begehrt. Sie führt durch einen Schacht und über Leitern hinab in die Stützgewölbe unter dem einstigen Denkmal für Kaiser Wilhelm I. am Südwestrand des Schloßplatzes. 1949 sprengte die SED das Monument, aber die Gewölbe blieben erhalten und verwandelten sich in Tropfsteinhöhlen. Heute kümmert sich der Verein „Berliner Schloßfreiheit“ um das Unterweltreich – und illuminierte es für die Besucher vom Tagesspiegel mit Fackeln und Kerzen.

Eine besondere Vorstellung gab es für 50 Leser auch in der Deutschen Oper. Sie erlebten Donner und Blitz beim Bummel über die Bühne, stiegen hinab zu ausgestopften Tigern im Requisitenkeller, bestaunten die riesigen Bilder der Kulissenmaler oder Drachen und Statuen aus Styropor in der Kaschierwerkstatt. Geradezu nüchtern sieht es dagegen im Deutschen Rundfunk- und Fernseharchiv in Babelsberg aus. Man durchquert Gänge mit Regalen voller Kunststoffboxen und Filmbüchsen – mit Fotos, Manuskripten, Ton - und Filmträgern. Das gesamte Rundfunk- und Fernseherbe der DDR wird hier aufbewahrt. Aber das hat es in sich, vom Kessel Buntes bis zum Schwarzen Kanal. Oder zu Sendungen über die beliebtesten DDR-Comicfiguren, die Digedags und deren Nachfolger, die Abrafaxe.

Übrigens: Die Abrafaxe setzen ihre weltweiten Abenteuerreisen bis heute fort– als einer der auflagenstärksten deutschsprachigen Comics. Was sie erleben, wird in einer Westend-Villa des Mosaik-Verlages noch meist mit Hand gezeichnet – 50 Leser schauten den Comic-Künstlern über die Schulter.

Und zwei Kindergruppen experimentierten im Fachbereich Chemie der Freien Universität an der Takustraße mit Geheimschriften. Dort gibt es sogar einen Klub für Nachwuchs-Chemiker und versteckt zwischen Lehrsälen besondere Kinderlabors. Deshalb ist auch dieses Abenteuer in Berlin noch ein Geheimtipp.

Ausflüge zu 55 Geheimen Orten stellen wir gemeinsam mit dem Nicolai-Verlag in zwei Büchern vor: „Geheime Orte in Berlin“ und „Geheime Orte für Kinder“. Sie sind im Buchhandel für je 9,90 Euro erhältlich.

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