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35 Jahre hat sie schon auf dem Buckel, gesundheitlich geht es ihr laut einem Pfleger gut: die Stadtbärin Schnute.

© dpa

Stadtbärin Berlin: Schnute geht es "ihrem Alter entsprechend"

Tierschützer fordern schon länger eine Verlegung der Bärendame Schnute. Doch ihr Pfleger winkt ab: Die Stadtbärin sei in gesundheitlich guter Verfassung.

Mittags ist es ruhig im Bärenkäfig am Märkischen Museum. Schnute hat sich nach dem Essen hingelegt: Krank, gequält – oder nur müde? 35 Jahre hat die Stadtbärin auf dem Buckel. Sie ist das letzte Tier, das im 1939 eröffneten Bärenzwinger lebt. Nach Schnutes Tod werden dort keine Bären mehr wohnen. Ein Tierpfleger, der seinen Namen nicht nennen möchte, kümmert sich seit drei Jahren um das Tier und kennt es gut. „Bären sind Einzelgänger“, sagt er.

Vorwürfe des Tierschützers Stefan Klippstein in verschiedenen Zeitungen, Schnute befinde sich in gesundheitlich schlechten Zustand, weist der Pfleger zurück. „Schnute geht es ihrem Alter entsprechend“, sagt er. „Sie ist wie eine alte Dame, die ihre Ruhe braucht.“ Natürlich könne sie jeden Tag sterben. Doch welcher 90-Jährige könne dies nicht?

Im Moment habe sie eine Kahlstelle am Bauch. Von einer Wunde am Hinterteil, wie Klippstein behauptet, wisse er nichts. „Das ist mir nicht aufgefallen, und ich habe ständig mit ihr zu tun.“ Er begrüßt die Entscheidung, Schnute nicht in einen Zoo oder eine Bärenauffangstation zu verlegen, wie es Tierschützer immer wieder gefordert hatten. Das Gehege am Köllnischen Park sei zwar klein, aber ausreichend.

Im Februar 2014 hatten die Bezirksverordneten von Mitte beschlossen, dass Schnute den Rest ihres Lebens in dem Bärenzwinger verbringen soll. Wer sie noch einmal besuchen möchte, sollte dies am besten morgens tun: Bis etwa zehn Uhr genießt Schnute gern draußen die Sonne, dann zieht sie sich erst einmal zurück. Alte Damen haben eben ihre Gewohnheiten.

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