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Berlin: Stadtgüter werden privatisiert: Verkauf wird ausgeschrieben

Berlin trennt sich nach 130 Jahren von seinen Stadtgütern im Umland. Die Stadtgüter GmbH wird zum größten Teil privatisiert.

Berlin trennt sich nach 130 Jahren von seinen Stadtgütern im Umland. Die Stadtgüter GmbH wird zum größten Teil privatisiert. Der Senat beschloss am Dienstag die Aufteilung des Unternehmens in eine Grundstücks- und eine Agrargesellschaft. Die Grundstücksgesellschaft und damit das Management mit nur 35 bis 45 Mitarbeitern bleibt zu 100 Prozent bei der öffentlichen Hand. Die Landesanteile an der Agrargesellschaft, zuständig für den landwirtschaftlichen Betrieb mit rund 270 Mitarbeitern, werden zu 75 Prozent an einen oder mehrere Investoren veräußert; 25 Prozent will das Land aus Steuerungsgründen selbst behalten. Der Verkauf wird europaweit ausgeschrieben. Über die erwarteten Einnahmen wollte sich Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner nicht äußern: "Wir rechnen aber mit Millionen und nicht mit Milliarden."

Branoner begründete die Teilprivatisierung mit der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Arbeitsplätze der Stadtgüter. Die acht Stadtgüter verfügen über 22 400 Hektar Fläche, ein Viertel der Fläche Berlins. Sie sind mit 12 500 Rindern, davon 5900 Milchkühen, der größte Milchproduzent Deutschlands. Verkauft werden rund 200 Immobilien, darunter das Schloss Garzau, das Tagungszentrum Gosen und der Gutshof Wassmannsdorf sowie ehemalige DDR-Kasernen und Wohnhäuser. Im vergangenen Jahr konnten die Berliner Stadtgüter erstmals einen Gewinn von 550 000 Mark erwirtschaften.

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