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Akademie der Künste

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Akademie der Künste: Erinnerung an die Vertreibung von Max Liebermann

Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Heinrich Mann - sie alle wurden unter den Nationalsozialisten in den 1930er Jahren aus der Akademie der Künste in Berlin vertrieben. Um an den Ausschluss des damaligen Präsidenten Liebermann zu erinnern, soll nun am Mittwoch an der Fassade der Akademie eine Inschrift angebracht werden.

An der Zeremonie wollen der heutige Akademie-Präsident Klaus Staeck und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse teilnehmen, wie die Akademie mitteilte.

Am Mittwoch jährt sich zum 75. Mal der Tag, an dem der Maler Liebermann, ein Hauptmeister des deutschen Impressionismus, "tief verzweifelt aus der Akademie austrat", wie die heute vom Bund getragene Akademie betont. Liebermann war 30 Jahre Mitglied der Künstlersozietät und wurde 1932 nach zwölf Jahren als Präsident zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Dem Austritt vorausgegangen war bereits am 15. Februar der Ausschluss von Käthe Kollwitz und Heinrich Mann. Am 13. März 1933 hatte die Sektion Dichtkunst der Akademie einer von Gottfried Benn formulierten Loyalitätsadresse an das NS-Regime zugestimmt. Am 5. Mai 1933 schließlich war ein Schreiben des Akademie-Präsidenten Max von Schilling "nach mündlicher Anweisung des Herrn Ministers" an sieben Mitglieder gegangen, mit dem diesen mitgeteilt wurde, dass sie "nach an maßgeblicher Stelle eingeholter Information" künftig nicht mehr zu den Mitgliedern der Akademie gezählt werden könnten.

41 Mitglieder der Preußischen Akademie der Künste wurden zwischen 1933 und 1938 ausgeschlossen oder traten aus. Die Akademie spricht heute von dem dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte. Am Ende musste die Akademie selbst ihr Haus am Pariser Platz verlassen und ihre Räume dem Generalbauinspektor für die künftige "Hauptstadt von Großdeutschland Germania", Albert Speer, übergeben. (sba/dpa)

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