zum Hauptinhalt
Folkerts

© dpa

Aktion gegen Landminen: Laufender Protest

Die Schauspielerin Ulrike Folkerts rennt durch den Tiergarten – um gegen Landminen zu demonstrieren.

Laufen ist für Ulrike Folkerts eine einsame Angelegenheit. „Am liebsten laufe ich für mich allein im Wald, um ein bisschen abzuschalten im Drehalltag“, sagt die Schauspielerin. Am heutigen Mittwoch macht sie jedoch eine Ausnahme. Die Tatort-Kommissarin startet bei der Teamstaffel, bei der am Mittwoch und Donnerstag insgesamt 14 000 Läufer jeweils fünf Kilometer in Fünferteams durch den Tiergarten rennen. Folkerts läuft auch nicht für sich alleine: Die 46-Jährige ist prominentes Mitglied einer Staffel des Aktionsbündnisses Landmine.de, das sich für ein weltweites Verbot dieser Waffen einsetzt. Folkerts war sogar als Startläuferin der Staffel vorgesehen, aber jetzt läuft sie doch an zweiter Position. „Ich bin noch nie in einem Pulk losgelaufen. Weil ich erst einmal meinen Rhythmus finden muss, laufe ich lieber erst an zweiter Stelle.“

Eine Auszeichnung hat Ulrike Folkerts schon vor dem Start sicher: Am Donnerstag erhält sie im Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz, und auch das hat mit ihrem Engagement gegen Landminen zu tun. Horst Köhler möchte mit der Verleihung schließlich ihren sozialen Einsatz würdigen, den gegen Minen wie auch den für Straßenkinder. Begonnen hat Ulrike Folkerts dafür mit einer Plakatkampagne. Sie steht dabei auf einem Bein, und es sieht so aus, als fehle ihr ein Unterschenkel, genau wie so vielen Minenopfern. „Mich hat das Thema sehr berührt“, sagt sie. Bei der Plakatkampagne ist es daher nicht geblieben. „Ich wollte wissen, wie Minenräumer arbeiten, damit Kinder wieder sicher im Wald spielen und die Leute ihre Felder bestellen können.“ Deshalb ist sie 2004 in den Kosovo gefahren, um sich die Folgen der Verminung anzusehen.

Im Tiergarten wird sie nun eine laufende Botschafterin der Kampagne sein, es ist ihr erster Start bei einer offiziellen Laufveranstaltung. Bisher war sie immer nur geschwommen, unter anderem bei den Gay Games und Eurogames, sozusagen den Olympischen Spielen und Europameisterschaften der Schwulen und Lesben. Nach ihrem 5-Kilometer-Lauf am Mittwoch möchte sie am Stand der Kampagne noch ein paar Unterschriften sammeln, „wahrscheinlich dann mit hoch rotem Kopf und Wasserflasche“. Mehr als 903 000 hat die Aktion in den vergangenen zehn Jahren schon gesammelt, „bis zum Dezember sollen es eine Million sein, die wollen wir dann der Bundesregierung übergeben“, sagt Folkerts. Die Aktion fordert ein vollständiges Verbot von Landminen und Streumunition, ihre Beseitigung und die Versorgung von Minenopfern. „Ich wollte die Aktion nicht mal kurz unterstützen, sondern dabei bleiben“, sagt Ulrike Folkerts, „unser Ziel ist schließlich noch nicht erreicht.“

Zur Startseite